M1: Tabellenführer stolpert auf dem Berg

Elf Spiele, elf Siege – die SG Weinstadt zog einsame Kreise an der Spitze der Handball-Verbandsliga, Staffel 2. Am Samstagabend aber gab es in der Sporthalle an der Römerstraße dann doch die erste Niederlage. Dank einer famosen Abwehr und einer bärenstarken Leistung von Keeper Dominik Wolf siegte die SG Hegensberg-Liebersbronn zu Hause hochverdient mit 29:22 (11:10). Heli-Trainer Gregor Schäfer hatte seine Mannschaft hervorragend eingestellt, und so kam der Erfolg gegen den Spitzenreiter nicht überraschend: „Wir haben bereits im Hinspiel trotz der knappen 24:25-Niederlage gezeigt, dass wir, wenn alles passt, gegen Weinstadt gewinnen können“, sagte er nach der Partie gegenüber der „Esslinger Zeitung“. Sein Team habe in den vergangenen Wochen fleißig gearbeitet und sich dafür belohnt. „Heute hatten wir die Tempogegenstöße von Weinstadt gut im Griff und waren immer eng an den Leuten dran. Und dann hatten wir ja noch einen überragenden Torhüter“, so sein Fazit. 

Die Raptors gingen von Anfang an konzentriert ans Werk. Doch die schnelle 4:1-Führung war nicht von Dauer; Weinstadt blieb dran. Und auch wenn HeLi schon in der Folge die spielerisch bessere Mannschaft war – im Ergebnis spiegelte sich das zunächst noch nicht wieder. Betonung „noch“. Denn nach dem Seitenwechsel beim Stand von 11:10 münzten die Gastgeber dann die optische Überlegenheit auch in Tore um. Beim 17:12 in der 39. Minute war erstmals ein Fünf-Tore-Vorsprung hergestellt. Besonders erwähnenswert: das gelungene Comeback des lange Zeit verletzten Timo Siemer. In seiner ersten Partie für HeLi seit seiner Rückkehr im Sommer traf er vier Mal. Der Schlüssel zum Erfolg sollte aber letztendlich die kompakte Deckung sein. „Immer wieder wurden die Weinstädter Angreifer von der aggressiv verteidigenden Abwehr der Berghandballer gestoppt. Und wenn dann doch mal ein Wurf durchkam, stand immer noch Wolf zwischen den Pfosten. Ein ums andere Mal vereitelte er beste Abschlusschancen des Tabellenführers“, so die „Esslinger Zeitung“. Spätestens als Spielmacher Moritz Hettich nach 54 Minuten zum 27:19 traf, war die Partie entschieden. 29:22 lautete der Endstand. 

Für Gregor Schäfer und seine Mannschaft ist der Sieg kein Grund sich auszuruhen. Es gelte nun, diese Leistung auch in den kommenden Partien abzurufen, sagt der Trainer. Nicht ideal ist die nun anstehende Pause von fast vier Wochen bis zum nächsten Spiel. Doch an Motivation fürs Training wird es in dieser Zeit nicht fehlen: Denn dann steht gleich das Derby gegen den Lokalrivalen Team Esslingen an. 

SG Hegensberg-Liebersbronn: Wolf, Dunz (Tor); Marvin Schatz, Bechtel, Planitz (7), Matthias Bayer, Bernlöhr (3), Habermeier (3), Wester-Ebbinghaus (3), Hettich (3), Siemer (4), Herda (6/3), Silberhorn.