M1: Abschiedsstimmung bei fulminanter Aufholjagd

03.04.2023

SG Hegensberg-Liebersbronn – HV RW Laupheim 30:26 (11:16)

So eine Partie haben die Zuschauer in der Sporthalle an der Römerstraße selten gesehen. Nach 40 Minuten lag die personell stark dezimierte erste Männermannschaft der SG Hegensberg-Liebersbronn scheinbar hoffnungslos in Rückstand gegen den HV RW Laupheim – um die Partie dann in einem fulminanten Schlussspurt doch noch zu drehen. 30:26 (11:16) lautete der Endstand; für die Handballer vom Berg war es der erste Sieg in der Verbandsliga, Staffel 2 nach drei Niederlagen in Folge. „Respekt, dass die Jungs sich noch aus dem Sumpf gezogen haben“, sagte SG-Trainer Sven Strübin nach dem Schlusspfiff – „auch wenn wir es uns lange Zeit unnötig schwer gemacht haben.“ 

Auf dem Papier schien es von vornherein eine klare Angelegenheit zu sein. HeLi steht nach einer erstaunlich guten Runde aktuell auf Platz sieben, bei den Punkten deutlich im Plus; Laupheim hingegen ist Schlusslicht und sicherer Absteiger. Doch die Vorzeichen waren für die Gastgeber auf Grund zahlreicher Ausfälle nachgerade prekär. Mit nur zehn Feldspielern, darunter der erstmals im Kader stehende A-Jugendliche Philipp Scharl, ging die SG in die Begegnung - und tat sich zunächst sichtlich schwer. Verlief die Anfangsphase noch ausgeglichen, spielten die Rot-Weißen aus dem Handballbezirk Bodensee-Donau zunehmend ihre Routine aus – und enteilten der SG immer mehr. Bei Halbzeit lag HeLi mit 11:16 zurück, nach 40 Minuten 13:20. Und dann? Dann sollte sich eine fast schon wundersame Verwandlung vollziehen. Plötzlich legte das Team um Kapitän Lukas Wester-Ebbinghaus alle Hemmungen ab und spielte sich im Wortsinne frei. Fredi Silberhorn blies mit seinem Treffer zum 14:20 zu einer ungewöhnlichen Aufholjagd. Mit viel Biss in der Abwehr und einem nun immer stärkeren Dodo Wolf im Tor wurde die Basis gelegt, um vorne mit enormem Tempo und großer Entschlossenheit die HV-Defensive ein ums andere mal zu düpieren. Und so stand es nur zwölf Minuten später 25:23 für HeLi – nach einem spektakulären 12:3-Lauf. Schließlich machte sich auch die konditionelle Überlegenheit der SG bemerkbar, Laupheim hatte nichts mehr entgegen zu setzen. 

Den Schlusspunkt zum 30:26 setzte ausgerechnet Christian Bayer, der sich auch zuvor schon als treffsicher erwiesen hatte. Es war sein letztes Heimspiel als M1-Aktiver. „Gigi“ hat die Mannschaft in den vergangenen Jahren sportlich wie menschlich maßgeblich mit geprägt und war einer der Garanten für den Aufstieg aus der Bezirksliga bis hinauf in die Württembergliga. Er wurde ebenso verabschiedet wie der aus privaten Gründen fehlende Wolfi Zeh – auch er ein fester Bestandteil der in den vergangenen Jahren so erfolgreichen Mannschaft – und der bekanntlich zum Baden-Württemberg-Oberligisten TV Plochingen wechselnde Trainer Sven Strübin. SG-Vorstand Christian Scharl und SG-Vize Anna Lederle bedankten sich bei den Protagonisten und würdigten ihre Leistung für den Verein. Dies, auch wenn die Saison noch nicht zu Ende ist. Zwei Auswärtsderbys gegen das Team Esslingen und den TSV Denkendorf stehen nun für die Raptors im April noch an. Und Sven Strübin hat dabei noch Ziele: „Platz vier ist rechnerisch noch möglich“, so der Coach, „und den peilen wir an.“ 

SG Hegensberg-Liebersbronn: Wolf, Schrof (beide Tor); Marvin Schatz (3), Bechtel (2), Lennard Schatz, Heinzmann (1), Bayer (4), Bernlöhr (3), Scharl, Wester-Ebbinghaus (6/3), Herda (8/1), Silberhorn (3).

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