M1: Unbändiger Siegeswille zahlt sich aus

21.02.2022

SG Hegensberg-Liebersbronn – TV Gerhausen 26:25 (12:13)

Drama pur erlebten die rund 150 Zuschauer am Samstagabend beim Heimspiel der ersten Männermannschaft der SG Hegensberg-Liebersbronn gegen den Tabellennachbarn TV Gerhausen 1900. Der entscheidende Treffer der Raptors fiel drei Sekunden vor dem Ende – nachdem die Gäste kurz davor in doppelter Überzahl den Ball nicht im SG-Tor untergebracht hatten. Nach dem Abpfiff schäumten die Emotionen in der Sporthalle an der Römerstraße bei Mannschaft und Fans über. Und auch SG-Trainer Armin Dobler war überglücklich angesichts des zweiten doppelten Punktgewinns in Folge. „Das Team hat Moral bewiesen und bis zur letzten Sekunde an den Sieg geglaubt“, sagte er. 

Klar war vor dem Anpfiff, dass HeLi ein schwerer Gang erwarten würde. Nicht nur, dass die Schulterverletzten - Kapitän Fabian Sokele und Moritz Hettich – sowie Rekonvaleszent Max Hettich erneut passen mussten. Gerhausen reiste mit überbordendem Selbstbewusstsein auf dem Berg an angesichts eines „Laufes“ in den vergangenen Wochen, der zuletzt durch einen souveränen Erfolg beim heimstarken VfL Kirchheim/Teck gekrönt worden war. Auch bei der SG machte das Team von Trainer Jonathan Glanz von Anfang deutlich, weshalb Gerhausen immer ein unangenehmer Gegner ist, mit einer körperlich bärenstarken, robust agierenden und sehr erfahrenen Defensive als Markenzeichen. Doch HeLi bot von der ersten Minute an Paroli und ließ sich auch von einem schnellen 0:2-Rückstand nicht aus dem Konzept bringen. Bis zum 6:6 war die Partie ausgeglichen, ehe Gerhausen mit drei Toren davon zog. Mit einem Treffer direkt zum Pausenpfiff hatten die Gastgeber, bei denen mit einem A-Jugendlichen Moritz Silberborn ein weiteres Talent sein Debüt in der „Ersten“ gab, den Anschluss zum 12:13 allerdings wieder hergestellt – und das sichere Gefühl für die zweite Halbzeit noch Luft nach oben zu haben. 

Tatsächlich war es in den ersten 30 Minuten ein durchwachsener Auftritt. Gerade im Angriff schienen die Aktionen oft nicht entschlossen genug, mit zu wenig Zug zum Tor und bisweilen auch etwas zu hastigen Abspielen. Aber dafür stand die Abwehr über weite Strecken sehr solide, mit den Keepern Dominik Wolf und später, nach seiner Einwechslung Mitte der zweiten Halbzeit, Moritz Achten als Rückhalt. Und immer spürbar, auch dies über die gesamten 60 Minuten: ein unbändiger Siegeswille, der sich am Ende auch als Schlüssel zum Erfolg erweisen sollte, eine starke Mentalität sowie auch in kritischen Phasen die Gabe, bei Fehlern oder Misserfolgen die Köpfe nicht hängen zu lassen, sondern nach dem Motto „jetzt erst recht“ zu agieren. Kein Frage: Das braucht es in dieser so ausgeglichenen Verbandsliga, in der fast alle Spiele erst in den letzten Minuten entschieden werden. 

Entsprechend druckvoll startete HeLi denn auch in Halbzeit zwei. Gerhausen war keine Atempause vergönnt. Und mit dem Treffer zum 18:17 (41.) durch Jan Heubach, der von Linksaußen insgesamt drei blitzsaubere Tore beisteuerte, war erstmals seit der 8. Minute wieder eine Führung geschafft. Die SG, bei der Noah Herda im Rückraum Regie führte und zunehmend selbst Torgefahr ausstrahlte, blieb am Drücker – Dank einer geschlossenen Mannschaftsleistung, einer aufmerksamen Abwehr und vielen, die sich insgesamt in die Torschützenliste eintrugen. Doch auch das war fast schon absehbar: Gerhausen würde sich nicht ergeben, würde jede Chance nutzen, um zurückzuschlagen – und schlug zurück als HeLi sich nach 56 Minuten und dem Treffer zum 25:23 schon auf der Siegerstraße wähnte. Keine zwei Minuten später stand es 25:25 – und nicht gut um HeLi, das von den Schiedsrichtern ein Tor abgepfiffen und zwei Zeitstrafen aufgebrummt bekam. Das hieß: Vier HeLi-Akteure gegen sechs TVG-Mannen, dies in der finalen Phase der Partie. Doch es war fast wie ein Wunder: Moritz Achten hielt den Kasten sauber, Gerhausen zeigte im entscheidenden Moment Nerven. Und der SG sollten noch 20 Sekunden und ein eigener Angriff vergönnt sein, den Coach Armin Dobler mit einer Auszeit vorbereitete. Und prompt schlugen die Raptors noch einmal zu, spielten geduldig bis zur klaren Chance, die Marcel Planitz eiskalt nutzte. 26:25 – ein weiterer wichtiger Sieg war perfekt. 

„Es war kein Spiel für schwache Nerven“, sagte Armin Dobler, der froh war, dass sein Team – trotz vieler Zeitstrafen in der zweiten Hälfte – die Punkte in einer kampfbetonten Partie unter Dach und Fach gebracht hatte. Es war der Lohn auch für eine sehr gute, konsequente Trainingsarbeit in den vergangenen Wochen. Daran gilt es nun anzuknüpfen, um nach einer Spielpause am nächsten Wochenende mit frischer Kraft in eine Phase mit vielen Derbys zu gehen. 

SG Hegensberg-Liebersbronn: Achten, Wolf; Schatz (4/3), Richter (4), Christian Bayer (2/1), Matthias Bayer, Bernlöhr, Zeh (1), Helms (3/2), Heubach (3), Wester-Ebbinghaus (3), Planitz (2), Herda (4), Moritz Silberhorn.

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