M1: Ohne vier zwei weitere wichtige Punkte

28.10.2019

SG Hegensberg-Liebersbronn - TV Altenstadt 29:21 (10:12)

Das Verletzungspech ist enorm bei der ersten Männermannschaft der SG Hegensberg-Liebersbronn – aber die Mannschaft lässt sich   partout nicht aus der Bahn werfen. In der heimischen Sporthalle an der Römerstraße gab es am vergangenen Wochenende vor rund 300 Zuschauern einen ungemein wichtigen 29:21 (10:12)-Sieg gegen den Aufsteiger TV Altenstadt. Dabei hatte einmal mehr ein ganzes Quartett an Stammkräften gefehlt. Sascha Mitranic war voll des Lobes angesichts eines Auftritts, „der als geschlossene Mannschaftsleistung vor allem in der zweiten Halbzeit richtig klasse war“, wie der SG-Trainer Sascha Mitranic befand. „Der Kampfgeist und die Moral haben gestimmt“, sagte er, „das gibt Auftrieb“. Mit nunmehr 9:9 Punkten hat sich HeLi vorerst im Mittelfeld der starken Württembergliga, Staffel Süd festgesetzt. Jetzt gelte es in der anstehenden zweiwöchigen Pause noch einmal „Kräfte zu sammeln“ für einen „heißen Herbst“, heißt es bei den Handballern auf dem Berg. „Die nächsten schweren Gegner warten schon“, so der HeLi-Coach.   

Die Voraussetzungen vor der Partie gegen Altenstadt waren eigentlich wenig Mut machend für die Raptors.  Zwar streifte Youngster Moritz Hettich angesichts der Personalnot nach vielmonatiger Verletzungspause erstmals wieder das SG-Trikot über. Aber da waren immer noch die Langzeitverletzten Pascal Geyer und Lucas Schieche. Da war der neuerliche Ausfall von Kapitän Fabian Sokele, der wegen einer lädierten Schulter auf der Bank Platz nahm. Und da war die Abwesenheit von Motivator Simon Hablizel, der parallel als Trainer beim Landesligisten TSV Köngen fungiert und dort gefordert war. Die SG kam denn auch schwer in die Begegnung gegen den als kampfstark bekannten Liganeuling aus dem Geislinger Vorort Altenstadt. 2:5 stand es nach knapp einer Viertelstunde. Keine Frage: Die früh durch Zeitstrafen immer wieder dezimierte HeLi-Abwehr stand bereits solide mit einem an diesem Tag herausragenden Torhüter Tobias Funk, der sein Team mit tollen Paraden im Spiel hielt. Vorne allerdings fehlte zunächst die Durchschlagskraft gegen einen Gegner, der Dank seiner körperlichen Präsenz einen Riegel baute und den bisweilen zu zögerlichen SG-Angreifern das Leben schwer machte. Und so war der TVA in dieser Phase die bestimmende Kraft, wenngleich die SG sich nicht abschütteln ließ. Und spätestens als Gigi Bayer per Halbzeitpfiff mit feinem Händchen einen direkten Freiwurf zum 10:12-Anschlusstreffer verwandelte, war dies ein echter Weckruf. „In der Pause haben wir uns noch einmal eingeschworen“, sagte Co- und Spielertrainer Henning Richter. „Wir wollten das Ruder unbedingt herumreißen und am Ende als Sieger vom Platz gehen.“ 

Die eine Sache ist, sich solch einen Coup vorzunehmen. Die andere Sache ist, alles dafür zu tun, diesen auch umzusetzen. Gesagt, getan. Altenstadt markierte nach dem Wechsel einen weiteren Treffer zum 11:13 – es sollte freilich für zehn Minuten das letzte Tor der Gäste sein. Die HeLi-Defensive, auf der Tribüne lautstark angefeuert von der Bergbande, erwies sich nun als wahre Mauer mit einem  schier unüberwindbaren Tobi Funk als Rückhalt. Und im Angriff gingen die Helianer fortan verstärkt dorthin, wo es weh tut – und setzten sich gegen den TVA immer besser in Szene. Gigi Bayer, Wolfi Zeh sowie je zweimal Arne Helms, Henning Richter sowie Florian Mäntele in seinem bisher besten Spiel für HeLi machten einen 8:0-Lauf zum 19:13 perfekt, nach exakt 41 Minuten schien die Wende geschafft. Auch wenn Altenstadt kurzzeitig auf 21:18 verkürzte (50.): die Schlussphase sollte erneut der kollektiv starken und unermüdlichen SG gehören, bei der Moritz Hettich dann noch einmal seine Spielintelligenz aufblitzen ließ. Spätestens als Wolfi Zeh per Tempogegenstoß das 23:18 erzielte stand denn auch die Halle vollends Kopf. „Die Stimmung heute war wirklich sensationell“, so Sascha Mitranic. 

Und so brachte die SG am Ende einen vor allem in der Deutlichkeit nicht unbedingt zu erwartenden Sieg unter Dach und Fach – einen Sieg, der einmal mehr dem guten Teamgeist und positiver Emotionalität geschuldet ist und taktisch-spielerischer Ansätze, die deutlich die Handschrift von Sascha Mitranic tragen. Schön zu sehen aber etwa auch, dass die Langzeitverletzten bei jedem Spiel durch ihre Anwesenheit seelische und moralische Unterstützung leisten, dass auch jene, die nicht so viele Einsatzzeiten haben, voll bei der Sache sind und dass jeder, der auf dem Feld steht, sich für die Mannschaft zerreißt. Das zahlt sich mit zuletzt geholten 9:3 Punkten aus.  Allerdings wäre Sascha Mitranic nicht Sascha Mitranic, würde er nicht vor Selbstgenügsamkeit warnen. „Der bisherige Verlauf der Saison lehrt uns eines: dass wir nur dann etwas holen können, wenn wir bereit sind, alles zu geben“, sagt er. Genau diese Mentalität wird schon demnächst beim zuletzt deutlich erstarkten TV Gerhausen gefragt sein.    

Es spielten: Funk, Beurer (Tor); Schatz, Christian Bayer (4), Matthias Bayer (1), Zeh (5), Mäntele (5), Wester-Ebbinghaus (1), Richter (7), Helms (6/4), Max Hettich, Moritz Hettich, Wiederhöft.

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