M1: Zu wenig Gegenwehr im Derby

16.10.2018

SG Hegensberg-Liebersbronn – TSV Wolfschlugen 24:33 (12:17)

In einer recht einseitigen Partie entführte der Tabellenführer TSV Wolfschlugen bei der ersten Männermannschaft der SG Hegensberg-Liebersbronn beide Punkte. 24:33 (12:17) stand es am Ende im Derby der Württembergliga, Staffel Süd – und die Gäste waren sichtlich überrascht, wie leicht der sechste Sieg in Folge gefallen war. „Wir hatten, ehrlich gesagt, mehr Gegenwehr erwartet und uns auf einen großen Kampf eingestellt“, sagte TSV-Trainer Veit Wager. Doch stattdessen hielt das Filder-Team die Handballer vom Berg über die gesamten 60 Minuten hinweg souverän in Schach. „Die Menge an mentalen Fehlern war vorne wie hinten weit weg von dem, was wir können“, befand SG-Trainer Jochen Masching. Mit nunmehr 3:11 Punkten reihen sich die Raptors nun zunächst einmal im unteren Teil der Tabelle ein und stehen am Samstag bei der starken MTG Wangen erneut vor einem Härtetest.  

Es war alles gerichtet für ein neuerliches Handballfest auf dem Berg: an die 300 Zuschauer füllten die Sporthalle an der Römerstraße und der Fanclub der „Bergbande“ sorgte für mächtig Stimmung. Doch auf das Spielfeld übertrug sich diese Energie zunächst nicht, zumindest nicht auf die Akteure der SG. Mit fast schon aufreizender Leichtigkeit machten die Hexenbanner vom ersten Moment an klar, dass sie ihrem so glänzenden Saisonstart einen weiteren Baustein hinzufügen würden. Nach sechs Minuten stand es 1:5, nach elf Minuten 3:8 – und vor allem in der Defensive fand die SG keine Einstellung zum Spiel. Viel zu zaghaft, viel zu zahm, viel zu behäbig wirkte HeLi in der Abwehr, bei der auch der Verbund nicht wirklich funktionierte. “Kämpferisch war das zu wenig“, haderte Jochen Masching mit seinen Jungs – und das in einem Derby, das ganz speziell von der Aggressivität, vom bedingungslosen Einsatz lebt. Auch vorne fehlte den HeLianern die Entschlossenheit im Abschluss, fehlte der Zug zum Tor gegen das körperlich überlegene Bollwerk der Wolfschlugener. Dabei erarbeitete sich das Team um Kapitän Fabian Sokele trotz alledem gerade in der Anfangsphase durchaus Chancen. Aber spätestens bei TSV-Keeper Yannik Beck, der drei, vier Hundertprozentige entschärfte, war dann Endstation.  

Dass der TSV an diesem Abend „kein übermächtiger Gegner“ (Jochen Masching) war, sollte sich Mitte der ersten Halbzeit erweisen, als die SG mit einem kurzen Zwischenspurt auf 9:10 (17. Minute) verkürzte. Unter anderem je zweimal Arne Helms und Matze Bayer sorgten mit dafür, dass HeLi plötzlich wieder auf Schlagdistanz war. Doch es sollte der einzige Moment bleiben, zu dem eine Wende möglich schien. Schon fünf Minuten später hatte sich Wolfschlugen Dank eines weiteren Vier-Tore-Laufs wieder auf 14:9 (22. Minute) abgesetzt und legte nach dem Wechsel noch einmal nach. Spätestens beim 23:15 (38. Minute) war die Begegnung gelaufen, die bis zum Schlusspfiff vor sich hin plätscherte. „Für die SG war es einfach ein gebrauchter Tag“, vermochte sich TSV-Coach Wager, dessen Mannschaft sehr clever und fokussiert aufgetreten war und mit zu den Meisterschaftsfavoriten zählt, in die Gefühlswelt der SG-Akteure hineinzuversetzen. Für SG-Trainer Masching hingegen ist klar, „dass wir mit 5 guten Minuten gegen niemanden etwas holen können“. Zugleich ist für ihn, für das Team, für das gesamte Umfeld wichtig, sich durch die Negativerlebnisse der vergangenen paar Spiele nicht allzu sehr frustrieren zu lassen und den Kopf konstant über 60 Minuten hinweg oben zu behalten – so wie in dieser Saison auch schon gezeigt. Wie sagt Jochen Masching: „Mund abwischen, weiterarbeiten“.    

SG Hegensberg-Liebersbronn: Beurer, Funk (Tor); Schatz, Geyer (3), Richter (1), Schieche, Christian Bayer (2), Matthias Bayer (5/1), Helms (7/3), Zeh (1), Hettich, Heubach, Fischer (2), Sokele (3).    

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