M1: Kein Spielglück in Viernheim
10.11.2025
TSV Amicitia Viernheim – SG Hegensberg-Liebersbronn 34:32 (15:16)
Alles gegeben und doch ohne Zählbares wieder nach Hause gereist – das ist das nüchterne Fazit der SG Hegensberg-Liebersbronn nach dem Gastspiel beim heimstarken TSV Amicitia Viernheim. Mit 32:34 (16:15) hatten die M1-Handballer vom Berg nach überaus intensiven 60 Minuten das Nachsehen. HeLi-Headcoach Veit Wager konnte seiner Mannschaft keinen Vorwurf machen. „In der Baden-Württemberg-Oberliga geht es extrem eng zu. Jeder kann jeden schlagen“, sagte er. „Wir hatten an diesem Abend in der Abwehr und im Tor einfach nicht das Niveau der vergangenen Parteien. Dann verlierst du halt auch mal.“ Mit 10:6 Punkten liegen die Raptors aber weiterhin mehr als im Soll.
Die Chronologie der Begegnung ist schnell erzählt: Beide Mannschaften lieferten sich über die komplette Spielzeit hinweg einen packenden Kampf mit immer wieder wechselnden Vorzeichen. Die Anfangsphase gehörte den Raptors, denen die 160 Kilometer lange Anfahrt in den nördlich von Mannheim gelegenen Spielort überhaupt nicht anzumerken war. Konzentriert und beweglich in der Defensive – nach 20 Minuten führten die Gäste souverän mit 14:8. Doch Viernheim hatte in dieser Saison schon mehrfach bewiesen, gerade vor heimischem Publikum zu starken Leistungen fähig zu sein. Und prompt kam der TSV zurück, dem es mit zunehmender Dauer immer besser gelang, sich mit seiner geballten Angriffswucht durchzusetzen.
Bei Halbzeit führte Heli nur noch knapp, kam aber mit frischer Kraft aus der Kabine und zog nochmals auf 24:19 (40. Minute) davon. Aber die Gastgeber, die im Rückraum und auf den Außenpositionen Qualität demonstrierten und immer wieder auch das Spielglück auf ihrer Seite hatten, bissen sich erneut zurück. Ganz allmählich drehte der TSV die Begegnung, glich nach 45 Minuten aus und setzte sich bis zur 49. Minute auf 28:25 ab – in einem packenden Duell zweier Mannschaften auf Augenhöhe. In der Crunch-Time warf die SG nochmals alles in die Waagschale und bewies Moral. Beim 28:27-Anschlusstreffer war wieder Land in Sicht, schlussendlich aber fehlten auch ein wenig die Kräfte, nochmals den Umschwung zu erreichen. Als Viernheim zum 33:28 traf (56. Minute) war das die Vorentscheidung, auch wenn HeLi weiter nicht aufsteckte und durch eine offensive Manndeckung den TSV nochmals in die Bredouille brachte.
Die SG, bei der Kapitän Moritz Hettich verletzungsbedingt nur auf der Bank saß und auf Rechtsaußen der A-Jugendliche Mika Gertz sein Punktspieldebut auf dem Feld gab, muss sich nicht grämen angesichts der Niederlage. „Wir haben uns teuer verkauft und hatten unsere Möglichkeiten“, sagte Veit Wager. Dessen Blick richtete sich rasch nach vorn, da am kommenden Samstag die SG Schozach-Bottwartal in der Sporthalle an der Römerstraße ihre Visitenkarte abgibt.
SG Hegensberg-Liebersbronn: Blum, Hummel (beide Tor); Lennard Schatz (1), Fischer, Heetel (4), Habermeier, Prauß, Gertz, Wester-Ebbinghaus (4), Stammhammer (6), Hahnloser (10/5), Fausten (3), Herda (4), Silberhorn.
