M1: Tolle Moral gegen Leutershausen
06.10.2025
SG Hegensberg-Liebersbronn – Saase3 Leutershausen 2 31:27 (12:13)
Puuh, das war wieder einmal nichts für schwache Nerven. Schienen der ersten Männermannschaft der SG Hegensberg-Liebersbronn zwischenzeitlich alle Felle davon zu schwimmen, stand am Ende in der Sporthalle an der Römerstraße ein klarer und verdienter 31:27 (12:13)-Erfolg gegen die Drittliga-Reserve der Spielgemeinschaft Saase3 Leutershausen. „Zwei enorm wichtige Zähler auf der Haben-Seite sind das“, konstatierten Veit Wager als Headcoach und Co-Trainer Marcel Lutz nach dem Schlusspfiff unisono und zeigten sich unter dem Strich zufrieden: „Die Jungs haben eine tolle Moral bewiesen.“ Nach dem zweiten Heimsieg in Folge haben die Handballer vom Berg 4:2 Punkte auf dem Konto und verzeichnen nicht nur von den Ergebnissen her einen sehr guten Start ins Abenteuer Baden-Württemberg-Oberliga. „Darauf können wir aufbauen“, lautet das Zwischenfazit vor dem Härtetest am nächsten Samstag – dann beim Topteam TSG Söflingen.
Es war ein Wechselbad der Gefühle, das die Mannschaft wie auch die Fans an diesem Abend durchliefen. Ohne den verhinderten Shooter Alexander Stammhammer nahmen die Raptors sofort das Heft des Handelns in die Hand – und stellten die Gäste von Anfang an vor eine schwierige Aufgabe. Mit hohem Tempo und einem enorm zielstrebigen Noah Herda gaben die Hausherren den Takt vor. Und als Youngster Henry Fausten mit seinem zweiten Treffer in der 24. Minute zum 12:9 die neuerliche Drei-Tore-Führung herausschoss, war die einzige Frage im Publikum, weshalb HeLi nicht noch höher führte angesichts einiger hochkarätiger weiterer Chancen, die liegen gelassen worden waren.
Doch so fokussiert und bissig das Team um Kapitän Moritz Hettich über weite Strecken der ersten Halbzeit agiert hatte, so frappierend war der Leistungsabfall über den Seitenwechsel hinweg. Noch vor der Pause drehte Leutershausen die Partie, ging mit einem Ein-Tore-Vorsprung in die Kabine und legte nach dem Wechsel kräftig nach. Leutershausen, eben erst aus der Regionalliga abgestiegen und mit zwei Auftaktniederlagen angereist, schien sich plötzlich frei zu spielen: ein Team, das über starke Außenspieler verfügt, einen äußerst torgefährlichen Rückraum und einen guten Torhüter. Vorbei schien es deshalb mit der Handballherrlichkeit der heimischen SG, die sich dank des gegnerischen 9:1(!)-Laufes nach 36 Minuten plötzlich sehr deutlich mit 13:18 im Hintertreffen sah und in dieser rund zehn Minuten währenden Phase die eigene Linie ziemlich verloren hatte. So schnell kann das gehen in diesen hochklassigen Gefilden.
Was dann allerdings geschah, ist noch erstaunlicher als der kurzzeitige Rückschlag. Denn HeLi ließ die Köpfe nicht hängen – und reagierte! Und wie!!! Angetrieben vom nimmermüden Noah Herda und dem viel Verantwortung übernehmenden Moritz Hettich kamen die Raptors nach und nach zurück. Nach der frühen Auszeit von Veit Wager demonstrierte die Mannschaft einen unbändigen Siegeswillen, entdeckte in Angriff und Abwehr wieder ihre Tugenden wieder – und verkürzte prompt den Abstand. Die Defensive stand nun sattelfest, mit dem jungen Tobias Prauß und Lenny Schatz im Zentrum, dem dahinter starken, zur Pause eingewechselten Keeper Maxi Blum, dem aufopferungsvollen Routinier Robin Habermeier, dem gefährlichen Benny Hahnloser und den Stichen durch Yannik Heetel und Noah Herda. Doch jenseits einzelner Namen, war es ein kollektives Aufbäumen, das schlussendlich zum Erfolg führte. Mit einem 6:0-Lauf zum 25:22 waren die Weichen dann deutlich vor Schluss schon auf Sieg gestellt, wobei es kein Zufall war, dass Kapitän Moritz Hettich selbst mit zwei Treffern zum 29:24 (57. Minute) vollends den Sack zumachte. 31:27 lautet der Endstand. Chapeau.
Und Veit Wager? Er haderte einerseits mit der Schwächephase. „Wenn wir das nicht abstellen, wird sich das irgendwann rächen“, sagte er. Zugleich konnte er mehr als zufrieden sein mit dem Gesamtauftritt der Mannschaft, zumindest über 50 Minuten hinweg und in den entscheidenden Momenten. „Wir hatten Vertrauen in unser Spiel und unsere Abwehr“, sagte der Headcoach. „Das ist gut. Und es ist einfach auch gut zu sehen, dass wir zurückkommen können.“
SG Hegensberg-Liebersbronn: Blum, Hummel (beide Tor); Lampart, Schatz (2), Fischer, Henry Binder, Heetel (5/1), Habermeier, Prauß (1), Wester-Ebbinghaus (2), Hahnloser (5/2), Moritz Hettich (4), Fausten (2), Herda (10), Helms, Silberhorn.
