M1: Bittere Derby-Niederlage
22.09.2025
TSV Wolfschlugen - SG Hegensberg-Liebersbronn 27:26 (12:14)
Welch ein Drama, welch harte, auch unverdiente Niederlage für die erste Männermannschaft der SG Hegensberg-Liebersbronn bei ihrer Premiere in der Baden-Württemberg-Oberliga: In der Schlusssekunde hatte der Gastgeber TSV Wolfschlugen noch einen Strafwurf zugesprochen bekommen, den Routinier Patrick Kohl nach dem Schlusspfiff zum glücklichen 27:26 (12:14)-Sieg für die „Hexenbanner“ verwandelte. Entsprechend getrübt war die Stimmung bei der SG, die sich als Aufsteiger teuer verkauft hatte. „Der Ausgang ist extrem bitter für uns“, sagte der aufgewühlte Headcoach Veit Wager. „Ich denke, wir haben nicht viel falsch gemacht, konnten uns aber leider nicht belohnen.“
Es war ein packendes, unheimlich intensives Derby zum Start in die Saison 2025/2026. Beide Teams schenkten sich über die volle Spielzeit hinweg nichts, aber auch gar nichts. HeLi, von Veit Wager und Co-Trainer Marcel Lutz hervorragend eingestellt, legte los wie die Feuerwehr. Mit 7:2 und 9:3 führten die „Raptors“ Mitte der ersten Halbzeit dank einer kompakten Defensive und einem strukturierten, auch durchschlagskräftigen Angriff. Doch schon zu diesem Zeitpunkt war klar, dass die in der Oberliga sehr erfahrenen, starken Wolfschlugener kontern würden – und so entwickelte sich in der Folgezeit ein außergewöhnliches Handballspiel auf absoluter Augenhöhe.
Hatte HeLi zur Halbzeit eine 14:12-Führung verteidigt, kam der TSV besser aus der Kabine. 14:14 stand es nach 32 Minuten, 17:17 nach 37 Minuten und für die SG bestand die Gefahr, die Begegnung aus der Hand zu geben. Von wegen. Mit enormem kämpferischen Einsatz, aber auch immer wieder klugen Aktionen zogen die Handballer vom Berg noch einmal auf 20:17 davon. Die Jungs von Trainer Steffen Klett hielten erneut dagegen – und gingen nach 51 Minuten erstmals überhaupt in Führung zum 24:23, jedoch ohne sich absetzen zu können. HeLi egalisierte prompt. Und so sollte sich am Ende alles auf eine einzige Szene zuspitzen, bei der die Schiedsrichter das Zünglein an der Waage spielten. Beim letzten Angriff von Wolfschlugen waren Marvin Thumm auf TSV-Seite involviert und der bärenstarke Lukas Wester-Ebbinghaus in der SG-Abwehr. Beide Spieler krümmten sich am Boden. Stürmerfoul? Oder Freiwurf? Die Unparteiiischen entschieden gar auf grobes Foulspiel und damit hart gegen HeLi. So brutal kann der Sport sein.
Fazit aus SG-Sicht: Die Mannschaft hat gleich bei ihrem ersten Auftritt gezeigt, dass sie in der höheren Klasse angekommen ist, wo mit viel mehr Tempo und über 60 Minuten hinweg deutlich intensiver agiert wird als noch in der Verbandsliga. „Wir haben bei unserem ersten Auftritt in der Oberliga ein hartes Lehrgeld bezahlt, aber wir haben bewiesen, dass wir voll da sind“, so Veit Wager, „jetzt gewinnen wir halt das Heimspiel am nächsten Samstag.“
SG Hegensberg-Liebersbronn: Blum, Hummel (beide Tor); Lampart, Lennard Schatz, Fischer, Heetel (5/1), Habermeier, Prauß, Wester-Ebbinghaus (4), Stammhammer (6), Hahnloser (2/2), Moritz Hettich (3), Fausten, Herda (6), Schieche, Silberhorn.
