M1: Start ins Abenteuer Oberliga

19.09.2025

M-OL-2: Sa, 20.09.25, 20:00 Uhr | TSV Wolfschlugen - SG Hegensberg-Liebersbronn

„Viel Neues für den Neuling“ – so übertitelte dieser Tage die „Esslinger Zeitung“ die Vorschau auf die neue Saison der zweiteiligen Baden-Württemberg-Oberliga. Gemünzt war die Schlagzeile auf die erste Männermannschaft der SG Hegensberg-Liebersbronn. In der Tat: Nach dem souveränen Aufstieg aus der Verbandsliga stehen die Handballer vom Berg vor einer Herausforderung. Ein deutlich höheres Niveau der Gegner, teilweise lange Auswärtsfahrten in badische Gefilde, insgesamt mehr Spiele und eine ganze Reihe unbekannter Gegner erwarten das Team von Headcoach Veit Wager und seinem neuen Co-Trainer Marcel Lutz. Und doch ist die Vorfreude groß bei den Raptors, vor allem auch mit Blick auf die Partie beim TSV Wolfschlugen gleich zum Auftakt in der Oberliga-Staffel 2. Veit Wager, der lange Jahre Männer wie Frauen des TSV trainiert hat, sieht die Gastgeber in der Favoritenrolle. „Es ist ein Derby, sie haben ein Heimspiel und sind schon länger in der Liga, aber wir wollen ihnen maximal auf den Keks gehen“, sagt er. Anpfiff ist um 20 Uhr in der Sporthalle beim Sportzentrum in Wolfschlugen. 

Viel Neues also kommt auf die SG zu – und doch herrscht in weiten Teilen auch wohltuende Kontinuität im Verein wie in der Mannschaft selbst. Da Veit Wager in sein zweites Jahr geht, ist „die Gewöhnung zwischen Mannschaft und Trainer weggefallen“, so der Eindruck von Vereinschefin Anna Lederle. Auch der Kader ist weitgehend zusammengeblieben, auch wenn mit Nico Mehlitz ein gestandener Spieler zurück zum Team Esslingen gegangen ist und die Erfahrung von Keeper Seb Dunz, der nun als Torwarttrainer fungiert, sowie Matze Bayer fehlt. „Der Kern steht“, betont auch der Trainer selbst, „darauf können wir aufbauen.“ Der Teamgeist rund um Kapitän Moritz Hettich und Führungsspieler wie Noah Herda ist top, was auch die Integration der Neuzugänge bei HeLi traditionell leicht macht. Das gilt für Keeper Maximilian Blum, der schon für den TV Plochingen und den TSV Neuhausen/Erms auflief und ein „sehr gut ausgebildeter Torhüter“ ist, so der Befund von Veit Wager: „Zusammen mit Finn Hummel haben wir da ein gutes Gespann“. Das gilt für Tobias Prauß, der mit seiner Größe ein Spielertyp sei, „wie wir ihn bisher nicht hatten“ wie für Louis Fischer, der das Team als „junger Rückraumspieler“ bereichere. Zudem wechselte kurzfristig Rechtsaußen Paul Lampart vom TSV Deizisau zur SG, der wegen eines Auslandsaufenthalts so richtig erst zur Rückrunde einsteigen wird. Auch Samuel Ghafari kam neu auf der rechten Außenbahn dazu. Noch etwas brauchen wird nach langer Verletzungspause Rückraumspieler Marvin Schatz, der im Laufe der Saison aufs Spielfeld zurückkehren wird. Veit Wager freut sich, dass künftig 16 Spieler auf dem Bogen stehen dürfen. „Das kommt uns entgegen.“ 

Mit der Vorbereitung ist Veit Wager grundsätzlich zufrieden. Zwar hat es Wellen gegeben, normale Schwankungen, nicht zuletzt auch urlaubsbedingt oder weil punktuell die eine oder andere Verletzung war. Und doch war in den vergangenen Wochen zu sehen, dass bei HeLi mittlerweile viele Automatismen greifen, zudem an Details wie dem Kreisläuferspiel intensiv gearbeitet wurde. Und Veit Wager schafft es offenkundig, gerade auch junge Spieler besser zu machen zu denen auch Eigengewächse wie Henry Fausten oder Konstantin Silberhorn zählen. „Insgesamt profitieren wir davon, dass wir einen eingespielten Stamm haben“, so der Coach, „wobei wir die jungen Spieler, die schnell lernen müssen, unbedingt brauchen.“ Und, Glückes Geschick, rechtzeitig zum Saisonstart sind alle Spieler fit, um das große Ziel Klassenerhalt anzugehen. Ob der erste Schritt dazu ausgerechnet beim alten Rivalen TSV Wolfschlugen gelingt, wird sich zeigen. Viele enge persönliche Bande verbinden die beiden Vereine, nicht nur via Veit Wager. Aber während der 60 Minuten am Samstag wird die Freundschaft ruhen. Veit Wager hofft auf eine volle Halle, eine tolle Atmosphäre und einen offenen Schlagabtausch gegen einen tempostarken Gegner. Für HeLi werde es darum gehen, fokussiert aufzutreten, möglichst wenige eigene Fehler zu machen, geduldig und schlau zu spielen. „Wir haben eine Außenseiterchance“, sagt der Headcoach, „und im Idealfall wollen wir diese nutzen.“