M1: Remis in Saulgau

12.11.2024

TSV Bad Saulgau – SG Hegensberg-Liebersbronn 27:27 (16:12)

Das Gastspiel beim TSV Bad Saulgau – es sollte sich für die erste Männermannschaft der SG Hegensberg-Liebersbronn nicht nur angesichts der weiten Anreise als die erwartete Herausforderung entpuppen. Denn nach einer starken Anfangsphase bauten die Handballer vom Berg ihren Gegner nicht zuletzt durch eigene Fehler auf und verloren phasenweise den Faden. Dass nach einem Acht-Tore-Rückstand noch in der 42. Minute dennoch ein 27:27-Unentschieden stand, darf aus Sicht von HeLi ein gewonnener – und nicht ein verlorener Punkt - verbucht werden. SG-Headcoach Veit Wager zog eine differenzierte Bilanz. „Wir haben 40 Minuten lang schlecht gespielt, aber eine tolle Moral bewiesen“, sagte er im Blick auf seine Mannschaft, die in der Schlussphase zeigen konnte, was in ihr steckt und demonstrierte, dass schon jetzt viel stimmt, insbesondere auch der Teamgeist. Im Derby gegen den TSV Denkendorf gilt es am kommenden Samstag nun daran anzuknüpfen. 

Die Raptors, mit eigenem Bus und lautstarken rund 50 Fans angereist, legten vor insgesamt rund 600 Zuschauern prächtig los. 4:1 führte die SG nach fünf Minuten dank konsequenter Abwehr und schnellen Angriffen, insbesondere auch über Linksaußen Yannik Heetel. Doch Bad Saulgau sollte sich, erwartbar, so schnell und einfach nicht abschütteln lassen. Im Gegenteil. Ein 5:0-Lauf brachte die Gastgeber in Führung und verwandelte die Kronried-Sporthalle in den bekannten Hexenkessel. HeLi geriet trotz eines treffsicheren Alex Stammhammer zunehmend ins Hintertreffen, auch weil sich überhastete Aktionen und technische Fehler paarten mit Inkonsequenzen in der Defensive. „Wir sind lange Zeit einfach nicht richtig ins Spiel gekommen“, analysierte Veit Wager, der sich äußerst unzufrieden zeigte mit der spielerischen Leistung und der Art und Weise des Auftritts seiner Mannschaft. Zu schnell lässt sich das Team irritieren, wenn Fehler passieren. Und es mangelt in der gegenüber der Vorsaison veränderten Formation, was ganz normal ist, noch ein wenig die Selbstverständlichkeit in den Abläufen. „So richtig hat die Saison noch gar nicht begonnen für uns“, hatte der SG-Trainer schon vor der Partie konstatiert angesichts des vierten Auswärtsauftritts bei fünf Spielen und etlichen Pausen an einzelnen Wochenenden. „Wir müssen uns erst noch finden“, so sein Credo, „und geduldig weiterarbeiten.“ 

Welche Klasse der breite Kader der SG besitzt, zu welcher Form er fähig ist – das sollten die Jungs um Kapitän Moritz Hettich und Vize-Kapitän Robin Habermaier in dieser Partie dann doch noch beweisen. 23:15 führte Bad Saulgau nach 42 Minuten; und kaum mehr jemand hätte auch nur einen Pfifferling auf HeLi gewettet. Nicht zuletzt dank einer Umstellung, nun mit dem giftigen Jonas Bechtel als vorgezogenem Mann, gewann die Abwehr an Zugkraft, eine Abwehr, die nun den Namen einer „Bekämpferdeckung“ verdiente. Folge dessen: Der TSV, dem zudem die Kräfte schwanden, fand hinten wie vorne kaum mehr Mittel gegen die mit eisernem Willen und Nerven wie Drahtseil agierenden Raptors. Beim 26:26 durch den agilen Nico Mehlitz und immer wieder angetrieben vom unermüdlichen Noah Herda war nach 57 Minuten der Ausgleich hergestellt, die nochmalige Bad Saulgauer Führung egalisierte schließlich mit seinem sechsten Tor Kreisläufer Lukas Wester-Ebbinghaus. Und Sekunden vor dem Abpfiff hatten die Gastgeber sogar „Glück, dass sie nach einem unnötigen Ballverlust nicht sogar das Match noch verloren“, wie der TSV selbst schreibt. Das wäre dann aber wohl zu viel des Guten gewesen für HeLi. 

SG Hegensberg-Liebersbronn: Beurer, Dunz; Bechtel, Schatz, Heetel (8/3), Habermeier, Max Hettich, Wester-Ebbinghaus (6), Stammhammer (4), Hahnloser (1), Moritz Hettich, Saur, Herda (2), Mehlitz (6/4).