M1: Nervenstark in Unterhausen

14.10.2024

SG Ober-/Unterhausen – SG Hegensberg-Liebersbronn 31:31 (18:16)

Das Gastspiel bei der SG Ober-/Unterhausen erwies sich als der erwartete echte Härtetest für die M1 der SG Hegensberg-Liebersbronn. Am Ende trennten sich die beiden Mannschaften in der Verbandsliga, Staffel 2 nach einem regelrechten Krimi mit einem gerechten 31:31-Unentschieden. Die Handballer vom Berg bewiesen in der Schlussphase gute Nerven und stellten den Ausgleich sieben Sekunden vor dem Ende her. „ Es ist super, dass wir den Auswärtspunkt bei einem sehr starken Gegner mitgenommen haben“, sagte denn auch HeLi-Coach Veit Wager. „Zum jetzigen Stand der Saison können wir damit zufrieden sein.“ HeLi bleibt mit dem Teilerfolg in der Fremde bei insgesamt 5:1 Punkten weiterhin ungeschlagen. 

Die Ernst-Braun-Halle in Lichtenstein-Unterhausen am Fuße der Schwäbischen Alb war gut gefüllt an diesem Sonntagabend, ein kleiner Hexenkessel mit einem lautstarken Publikum und einem Hallensprecher, der das eigene Team permanent zusätzlich anpeitscht. Doch HeLi war gut eingestellt auf diese Atmosphäre und hatte vom Trainerteam Wager/Jonas Friedrich offenkundig auch taktisch gute Rezepte an die Hand bekommen, um gegen einen spielstarken und temporeich agierenden Aufsteiger zu bestehen. Nach der 5:1-Führung nach fünf Minuten kamen die Gastgeber aber immer besser ins Spiel, glichen Mitte der ersten Halbzeit erstmals zum 7:7 aus und erarbeiteten sich mit dem Pausenpfiff sogar eine Zwei-Tore-Führung. 18:16 hieß es nach 30 Minuten. Veit Wager war zu diesem Zeitpunkt nur bedingt zufrieden mit dem Auftritt seiner Raptors. „Wir sind von Unterhausen nicht überrascht worden. Aber Dinge, die wir vorher angesprochen hatten, wurden einfach nicht richtig umgesetzt. Und wenn du einen solchen Gegner nicht konsequent verteidigst, dann tust du dich einfach schwer“, monierte der HeLi-Trainer. „Insgesamt haben wir uns zu viele Fehler erlaubt.“ 

Diese Diagnose galt auch für die Phase unmittelbar nach dem Seitenwechsel. Ober-/Unterhausen nutzte konsequent die Lücken bei den Raptors und setzte sich bis zur 44. Minute auf 26:22 ab, die Partie schien also vollends gedreht. Doch spürbar war selbst in solch kritischen Momenten, dass die Raptors sich nicht kampflos geschlagen geben wollten, dass sich die Jungs untereinander immer wieder gegenseitig anfeuerten – und viel Willen an den Tag legten. Und siehe da: Dank der guten Mentalität biss sich das Team zurück. Die Defensive stand nun deutlich besser. Und vorne fand HeLi immer wieder gute Lösungen, um den Druck auf die Gastgeber hoch zu halten.

Vier Minuten vor Ende war mit dem Treffer zum 29:29 erstmals wieder seit langer Zeit der Ausgleich hergestellt – die Begegnung war nun an Spannung nicht mehr zu überbieten. Zweimal noch legte Ober-/Unterhausen vor, zweimal egalisierte HeLi – und so prangte schlussendlich ein 31:31 auf der Anzeigentafel. Für die Gastgeber fühlte sich das Ergebnis angesichts des Spielverlaufs im ersten Moment „wie eine Niederlage an“, so hieß es, während die Gäste-SG feierte. „Ich bin mir sicher, dass Ober-/Unterhausen unter den ersten Sechs landen wird“, sagte Veit Wager, „insofern nehmen wir diesen Punkt gerne mit und freuen uns darüber.“ Am nächsten Wochenende ist nun Spielpause, danach geht’s zum Derby nach Reichenbach. 

SG Hegensberg-Liebersbronn: Beurer, Dunz (beide Tor); Bechtel, Lennard Schatz, Yannik Heetel (10/3), Habermeier, Max Hettich (2), Wester-Ebbinghaus (1), Stammhammer (6), Hahnloser (5), Moritz Hettich, Saur, Herda (5), Mehlitz (2).