M1: Unnötige Niederlage

01.10.2018

SG Hegensberg-Liebersbronn – HSG Winzingen-Wißgoldingen-Donzdorf 28:29 (13:14)

Nach zuletzt 3:1 Punkten hat die erste Männermannschaft der SG Hegensberg-Liebersbronn in der Württembergliga-Süd eine bittere Heimniederlage kassiert. 28:29 (13:14) hieß es nach 60 Minuten gegen die HSG Winzingen-Wißgoldigen-Donzdorf, die damit weiterhin ungeschlagen bleibt. Bitter war der Misserfolg für die Handballer vom Berg, weil an diesem Abend vor 250 Zuschauern in der Sporthalle an der Römerstraße mehr drin gewesen wäre. „Im Endeffekt“, konstatierte SG-Trainer Jochen Masching, „haben wir uns selbst geschlagen.“ Und auch Co- und Spielertrainer Henning Richter konstatierte „ein paar einfache eigene, individuelle Fehler zu viel“ beim Heimteam, wiewohl die Partie bis wenige Sekunden vor dem Abpfiff auf des Messers Schneide gestanden war. Schon kurz danach richtete sich der Fokus bei der SG allerdings auch wieder nach vorn. Denn am Mittwoch, am Feiertag der Deutschen Einheit, gastieren die Raptors beim Aufsteiger HSG Osfildern. „Beim Derby müssen wir im Angriff wieder etwas druckvoller, etwas souveräner auftreten und verstärkt dorthin gehen, wo es weh tut, um wichtige Punkte zu holen“, fordert die sportliche Leitung der SG. Anpfiff ist um 17 Uhr in der Körschtalhalle in der Körschtalstraße in Scharnhausen. Die SG wird lautstarke Fan-Unterstützung gut gebrauchen können.  

Gegen die HSG WiWiDo legte HeLi einen glänzenden Start hin. In den ersten zehn Minuten traten Kapitän Fabian Sokele und Co. dominant auf, ließen in der Abwehr überhaupt nichts anbrennen und kamen vorne Dank spielerischer Mittel zu Toren. Doch Mitte der zweiten Halbzeit bissen sich die Gäste, die mit der Reverenz von 5:1 Punkten angereist waren, mehr und mehr in die Partie hinein, während HeLi sich in der Defensive nun ab und an kleine Nachlässigkeiten leistete, vor allem aber im Angriff etwas an Zugkraft einbüßte. Zwar behaupteten die Gastgeber bis zum 10:9 (23. Minute) eine Führung, auch weil sich die eingewechselten Wolfi Zeh, Marvin Schatz und Moritz Hettich gleich mit in die Torschützenliste eintrugen. „Der Kampf, der Einsatz hat gestimmt“, urteilte Henning Richter am Tag danach. Doch insgesamt stellte sich die routinierte HSG aus dem Filstal vor allem in der Abwehr immer besser auf HeLi ein. „Wir haben vorne zu viel quer gespielt statt gefährlich in die Tiefe zu gehen und haben es dem Gegner dadurch zu leicht gemacht“, monierte Jochen Masching. Auch in der insgesamt stabilen Defensive mit zwei erneut starken Torhütern im Rücken fehlte nun in einzelnen Situationen die Konsequenz. Folge dessen: WiWiDo setzte sich Dank eines Vier-Tore-Laufs zum 10:13 erstmals etwas deutlicher ab. Doch es blieb eine spannende, packende Begegnung. Bei Halbzeit (13:14) war die SG nämlich bereits wieder dran. „An der Moral und am Siegeswillen hat es nicht gefehlt“, so der SG-Trainer.  

Nach dem Wechsel bot sich ein ähnliches Bild. Immer wieder schaffte HeLi den Anschluss und glich mehrmals als – unter anderem beim 16:16 (39.), beim 21:21 (46.) oder beim 24:24 (51.). Doch kein einziges Mal sollte es der SG gelingen, wieder die Führung zu übernehmen: Immer wieder wurden in solchen Momenten, da eine Wende in der Luft lag, gute Chancen vergeben, schlichen sich aber auch überhastete Würfe und technische Fehler ein, sodass die HSG unter ihrem neuen Trainerduo Andreas Rascher/Florian Bühler in der Vorderhand blieb. „Es waren Kleinigkeiten, die schließlich den Ausschlag gaben“, so das Fazit von Henning Richter. Denn in der Tat hatte die SG, die in der Schlussphase nach einem 24:27-Rückstand (54.) alles riskierte, noch die Chance zumindest auf ein Remis. Doch HSG-Keeper Felix Krieg vereitelte bei einem freien Wurf vom Kreis das entscheidende Tor, das 20 Sekunden vor Abpfiff das 28:28 bedeutete hätte. „Doch alles hätte, wenn und aber hilft uns nicht weiter“, sagt Jochen Masching. „Wir müssen gegen Ostfildern an die Dinge anknüpfen, die wir gut gemacht haben und insgesamt wieder eine Schippe drauf legen. Dann bin ich zuversichtlich, dass wir dort was mitnehmen können.“       

SG Hegensberg-Liebersbronn: Beurer, Funk (Tor); Schatz (1), Richter (5), Schieche, Christian Bayer, Matthias Bayer (5), Arne Helms (3/1, Zeh (2), Hettich (1), Heubach, Fischer (7), Buchmüller, Sokele (4).