Vielfalt und Engagement

Vielfalt und Engagement 

Die Handballer der SG Hegensberg-Liebersbronn wollen durchstarten - Aufstieg innerhalb von zwei Jahren geplant. 

 15 Jahre nach der Gründung der Spielgemeinschaft und drei Jahre nach der Einweihung der selbst betriebenen Römerhalle am Esslinger Jägerhaus fühlen sich die Handballer der SG Hegensberg-Liebersbronn im Aufwind. Die Zahl der Mannschaften hat sich erhöht-und die Bezirksliga-Männermannschaft möchte in die Landesliga aufsteigen. Das bekräftigen die Beteiligten bei einer Gesprächsrunde. „Bei uns herrscht eine große Aufbruchsstimmung“, erklärten die Jugendkoordinatoren Henning Richter und Jörg Patorra unisono. In den jüngsten Qualifikationsrunden haben erstmals zwei Jugendteams der SG - die weibliche B-Jugend und die männliche C-Jugend - den Sprung auf die Ebene des Handballverbands Württemberg geschafft. Alle anderen Jugend-Teams haben sich in den höchsten Klassen des Bezirks Esslingen-Teck etabliert.     

Seit dem Jahr 2000 besteht die Spielgemeinschaft  aus den Stammvereinen TV Hegensberg und TV Liebersbronn. Und allein die Zahlen sprechen für sich: Damals waren acht Mannschaften am Start, heute sind es 20. Die Zahl der Jugendspieler hat sich von 135 auf mehr als 220 erhöht. Michael Hettich, mit Jens Engelhardt Abteilungsleiter der SG, wertet dies als Ergebnis einer „kontinuierlichen, über viele Jahre hinweg konsequent verfolgten Aufbauarbeit“. Allerdings stößt die Halle dadurch schon wieder an ihre Kapazitätsgrenzen. Die Strategie fußt dabei auf zwei Säulen: Möglichst vielen Kindern und Jugendlichen soll eine sinnvolle Freizeitbetätigung ohne Computerspiele ermöglicht werden, mit viel Bewegung und im Team. Zudem sollen sich im Rahmen des Jugendkonzepts talentierten Jungen und Mädchen durch regelmäßiges Fördertraining mit qualifizierten Sportlehrern weiter entwickeln und an den Spitzensport herangeführt werden. Die B-Jugendspielerinnen Leonie Patorra und Laura Dobler befinden sich mittlerweile im Fokus des Deutschen Handballbundes. 

Möglich macht dies neben einem großen ehrenamtlichen Engagement nicht zuletzt die neue Römerhalle, die in Form eines in Württemberg bisher einzigartigen Modells realisiert wurde: Den Bau, hat die Stadt Esslingen finanziert, den Betrieb muss der Verein selbst stemmen. Das sei natürlich mit einem Risiko verbunden, erklärte Hermann Beck, der Vorsitzende des TV Hegensberg, schließlich müssen pro Jahr allein dafür rund 70000 Euro aufgebracht werden. Im Gegenzug aber hat die SG alle Freiheiten, die Halle zu vermarkten und dadurch Einnahmen zu erzielen. Bislang hat sich das Konzept „voll bewährt“, wie Beck sagt. „Durch die Halle gibt es ein Endlich-Daheim-Gefühl“ ergänzt die Presse- und Medienbeauftragte Anna Lederle. 

 Das ist auch im Aktiven-Bereich sichtbar: Das Frauenteam hat vor einem Jahr den Aufstieg in die Landesliga und anschließend den Klassenverbleib geschafft. Mit der neuen Trainerin Silke Zindorf und den Zugängen Stefanie Erwerle, Linda Schuster, Stephanie Besemer, Martina Lenic, Leonie Butenschön und Svenja Melzer, die schon Mitte der vergangenen Runde kam, orientiert sich das Team in der kommenden Saison nach oben. Und auch die Männermannschaft ist für Spieler attraktiver geworden. Im Rahmen des Projekts „Rückholaktion“ wurde das Team unter dem vom Württembergligisten TV Reichenbach gekommenen Trainer Jochen Masching neu formiert – mit Spielern, die in der Jugend für die SG aufgelaufen sind, dann für höherklassige Vereine aktiv waren – und jetzt zurückgekehrt sind: Spielertrainer Henning Richter kam von Drittliga-Absteiger TSV Neuhausen, Fabian Sokele und Tobias Funk vom Württembergliga-Meister TSV Wolfschlugen, Sven Langjahr vom Landesligisten HC Wernau und Tobias Wörner vom Landesliga-Absteiger Team Esslingen. Das Team Esslingen wird in der kommenden Runde einer der härtesten Konkurrenten im Aufstiegsrennen sein. Denn auch der Stadtnachbar hat – trotz des Abstieges – grüße Pläne. Die SG Hegensberg-Liebersbronn hat sich für den Aufstieg zwei Jahre Zeit genommen.