17.05.2022
SG Hegensberg-Liebersbronn – MTG Wangen 28:25 (15:13)
Es
war wieder einmal ein jener denkwürdigen Abende und Nächte, die die
Sporthalle an der Römerstraße schon viele erlebt hat in ihrer nun zehn
Jahre währenden Geschichte – ein
Samstagabend, eine Samstagnacht voller Emotionen, voller Dramatik mit
einem vollen Haus mit einem begeisternden Publikum, ein Abend, eine
Nacht auch voller Tränen der Freude wie der Trauer, der Abschiedstrauer.
Zu feiern gab es jedenfalls gleich in doppelter
Hinsicht: den spektakulären Aufstieg der SG-Reserve in die Bezirksliga,
dorthin, wo vor nicht allzu ferner Zeit noch die erste Männermannschaft
ihren Platz hatte. Diese wiederum beseitigte durch einen hochverdienten
28:25 (15:13)-Sieg gegen die stark eingeschätzte
MTG Wangen letzte Zweifel am Klassenerhalt in der Verbandsliga. „Für
uns als Verein ist das ein grandioser Erfolg nach einer aufreibenden und
überlangen Saison, eine Bestätigung auch für unsere gute Jugendarbeit,
deren Früchte wir nun ernten“, befand Christian
Scharl, der zusammen mit Günter Würfel an der SG-Spitze steht, nach dem
Schlusspfiff mit Blick auf die vielen Eigengewächse. Und Trainer Armin
Dobler war erleichtert, die Raptors in einer ausgeglichenen Liga, in der
jeder jeden schlagen konnte, gehalten zu
haben. „Mit fällt ein Stein vom Herzen“, sagte er und freute sich
bereits auf das Rundenfinale am kommenden Freitag, das alle Beteiligten
entspannt angehen können und das erneut ein Handballfest erwarten lässt.
„Jetzt steht zum Saisonabschluss das Stadtderby in
Esslingen an – das gibt eine volle Bude in der Schelztorhalle und gute
Stimmung ist garantiert.“ Und HeLi, keine Frage, hat nach der
Hinspiel-Niederlage noch etwas gut zu machen.
Dass
HeLi 1 in den entscheidenden Momenten da ist, bewiesen die Jungs um
Kapitän Fabian Sokele einmal
mehr gegen Wangen. Und dabei waren die Vorzeichen mehr als nur
ungünstig: Nicht nur, dass angesichts der engen Tabelle durchaus Druck
im Kessel war: Am Wochenende davor hatte das Team in Winzingen das wohl
schlechteste Saisonspiel abgeliefert; zudem fielen
mit Noah Herda und Jan Heubach wichtige Kräfte aus, und auch Marvin
Schatz bedeutete dem Trainer am Vormittag noch, wegen einer maladen
Schulter nicht wirklich einsatzfähig zu sein. Auf der Bank nahm er dann
trotzdem Platz. Umso erstaunlicher, dass die SG
loslegte wie die Feuerwehr. 4:0 und 10:5 hieß es Mitte der ersten
Hälfte, als ein weiterer Rückschlag erfolgte in Form einer harten Roten
Karte für Henning Richter. Prompt verkürzte die mit einem Bus angereiste
MTG auf 12:11 – doch zur Wende kam es nie. Und
als Youngster Simon Heinzmann bei seinem ersten Einsatz in der
Verbandsliga mit einem frechen Tempogegenstoß zur 15:13 Halbzeit-Führung
einnetzte, war auch die Halle voll da. Und auch nach dem Wechsel zeigte
sich HeLi ungemein präsent: vor allem in der Abwehr
wurde nun geackert, Dominik Wolf im Tor steuerte zudem einige wichtige
Paraden bei. Lohn der Mühe ein 24:17-Zwischenstand nach 41 Minuten.
Dank einer tollen Mannschaftsleistung, der Shooter Marcel Planitz, aber
etwa auch der angeschlagene
Marvin Schatz den Stempel aufdrückten. Und einer marschierte einmal mehr
und insbesondere voran: der kämpferisch und spielerisch stets
vorbildliche Kapitän Fabi Sokele, der in seinem letzten Heimspiel im
SG-Trikot maßgeblich dazu beitrug, wichtige Punkte
unter Dach und Fach zu bringen. Sein purer Wille, an diesem Tag alles
klar zu machen, war bis auf die Zuschauertribüne zu spüren.
Aber sollte
es das tatsächlich schon gewesen
sein? Mitnichten. Wangen gab nicht auf und machte Boden wett, sodass die
Partie noch einmal richtig spannend wurde. Dies auch, weil die SG in
den letzten fünf Minuten vier Zeitstrafen kassierte
und phasenweise nurmehr mit drei Leuten gegen sechs Wangener auf dem
Feld stand. Doch kein beirren mehr. Als Arne Helms eine Minute vor
Schluss zum 28:25 traf, war die Messe gelesen. „Es war über weite
Strecken ein Spiel auf Augenhöhe“, sagte SG-Coach Armin
Dobler, „aber der größere Wille zum Sieg hat letztendlich den Ausschlag
gegeben.“ Ihm, der die Mannschaft nach der Vorrunde kurzfristig
übernommen hat, ist HeLi zu großem Dank verpflichtet. „Er hat uns in
einer schwierigen Situation aus der Patsche geholfen
und einen super Job gemacht“, betonte SG-Vize Anna Lederle. Zu neuen
Runde, das steht schon lange fest, wird Sven Strübin auf der HeLi-Bank
das Sagen haben.
So
groß die Freude über den Klassenerhalt war, so sehr kam auch Wehmut
hinzu. Denn gleich mehrere
Spieler wurden nach dem letzten Heimspiel verabschiedet, Spieler, die
den Aufstieg von HeLi auf die württembergische Ebene überhaupt erst
möglich gemacht und den Verein in den vergangenen Jahren maßgeblich
geprägt haben: dazu zählen Arne Helms, der sich in
den Handball-Ruhestand verabschiedet, und Henning Richter, der
langjährige Jugendkoordinator und Co-Trainer, der bei der SG Weinstadt noch
einmal eine neue Herausforderung sucht. Dazu zählen „Urgestein“ und
Bergeck-Wirt Matze Bayer, der bei der Zweiten helfen
will, wie auch Max Hettich, der wegen anhaltender Schulterprobleme
künftig passen muss. Dazu zählt aber insbesondere auch Fabian Sokele, der nach dem Spiel beim Team Esslingen seine aktive Laufbahn nach einer beeindruckenden Handball-Karriere
mit vielen Erfolgen beendet. Der Spielführer,
der menschlich wie sportlich der Kopf der Mannschaft war, stellt nun
berechtigterweise das Private in den Vordergrund, bleibt dem Verein
aber, so die Hoffnung, in anderen
Funktionen verbunden.
SG Hegensberg-Liebersbronn: Achten, Wolf; Schatz (5/3), Richter (3), Christian Bayer (3), Matthias Bayer, Bernlöhr (1), Zeh (1), Helms (2), Wester-Ebbinghaus, Hettich (2), Sokele (2/1), Planitz (8), Heinzmann (1).
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