11.10.2021
TSV Köngen - SG Hegensberg-Liebersbronn 23:28 (14:13)
Die
erste Männermannschaft der SG Hegensberg-Liebersbronn kann nicht nur
Start-Ziel-Siege wie bei der Heimpremiere gegen den TV Reichenbach – sie
kann auch enge Spiele in den
letzten Minuten für sich entscheiden. Das ist die Erkenntnis aus dem
zweiten Derby binnen einer Woche, diesmal beim TSV Köngen. Am Ende stand
ein 28:23 (13:14)-Erfolg der Verbandsliga-Handballer vom Berg. Das
gesamte, durch etliche Krankheitsfälle gehandicapte
Team trat über die kompletten 60 Minuten hinweg mit viel Biss auf und
nahm verdient zwei Punkte mit. „Wir wussten: Das wird ein 50:50-Spiel“,
sagte SG-Trainer Olaf Steinke nach dem Abpfiff. „Köngen ist deutlich
besser, als es der Tabellenstand vermuten lässt.“
Besonders die offensive Abwehr der noch ohne Pluspunkte dastehenden
Gastgeber habe seiner Mannschaft zu schaffen gemacht. Grundsätzlich
zeigte er sich aber sehr zufrieden: „Wir haben sehr diszipliniert
gespielt.“
Die
Voraussetzungen hätten für die SG kaum prekärer sein können: Keeper
Moritz Achten verletzungsbedingt nicht dabei, Jan Heubach mit starker
Erkältung nicht dabei, Yannik Bernlöhr
ebenfalls nicht spielfähig, dazu Max Hettich und Gigi Bayer stark
angeschlagen – nur gut, dass der HeLi-Kader breit und ausgeglichen ist
und Arne Helms auf seinen ersten Einsatz von Beginn an lechzte. Drei
Tore sollten dann auf sein Konto gehen. Die Mannschaft
ließ sich durch die prekäre Personalsituation offenkundig nicht
irritieren, rückte eher noch enger zusammen, zumal sie während der
Partie auch noch den Ausfall von Marvin Schatz, der nach einer harten
Attacke nicht mehr eingesetzt werden konnte, wie auch die
dritte Zeitstrafe von Marcel Planitz nach 47 Minuten verkraften musste.
Doch der Reihe nach. Es war von Beginn an die erwartet kampfbetonte
Partie, bei der die Führung in der ersten Halbzeit öfter wechselte. Nach
gut 20 Minuten hatten die Raptors beim 11:10
noch die Nase vorn, gingen dann aber mit einem Ein-Tore-Rückstand in
die Pause. Nach dem Wechsel neigte sich die Waage zunehmend auf die
Seite der Gäste. Mit schnellen Treffern durch Lukas Wester-Ebbinghaus
und Marcel Planitz drehte HeLi die Partie, der der
überragende Noah Herda (Jahrgang 2001!) mit zehn Toren seinen Stempel
aufdrückte. Insgesamt spielte die SG ihre Angriffe geduldig, variabel
und zielstrebig aus, vor allem wenn Bewegung im Spiel war, tat sich die
TSV-Defensive schwer gegen die SG, die immer
wieder auch über außen und den Kreis stach. Und hinten wehrte sich HeLi
nach Kräften, verteidigte sehr aufmerksam und legte, angeführt von den
Routiniers wie Kapitän Fabian Sokele und Marcel Planitz, überhaupt eine
tolle Mentalität an den Tag. Und wenn etwas
durchkam – dann erweis sich, wie in den Spielen davor, Keeper Dominik
Wolf, an der Seite fein gecoacht von Torwarttrainer Alin Illi, häufig
als unüberwindbar. Nur neun Gegentore in Hälfte zwo: das spricht für
sich.
Köngen
sollte denn auch kein einziges Mal mehr in Führung gehen – gleichwohl
blieb die Partie bis wenige Minuten vor Schluss hochspannend. Nach 50
Minuten glich der TSV zum 21:21
aus, doch HeLi zeigte sich nervenstrak. Nach einem Drei-Tore-Lauf und
dem Treffer zum 24:21 in der 53. Minute durch Moritz Hettich sah HeLi
vor seinen rund 60 eigens mitgereisten Fans wie der Sieger aus, aber
Köngen gab noch immer nicht auf. Nur zwei Minuten
später stand es nur noch 24:23. Sollte der Lohn für all die Mühe
ausbleiben und die Partie aus SG-Sicht in den letzten Minuten noch
verloren gehen? Von wegen: der Wille zum Sieg war größer bei HeLi. Und
spätestens als Wolfi Zeh sich in unnachahmlicher Manier
zum 27:23 durchtankte, sein fünfter Treffer, war die Partie
entschieden. „Da wurde wirklich jeder Fehler bestraft. Bei uns gingen
die Köpfe runter, bei den Gegnern die Brust raus“, sagte Köngens Trainer
Alen Dimitrijevic im Nachhinein.
Die
SG Hegensberg-Liebersbronn hat nun 4:2 Punkte auf dem Konto. Nächsten
Samstag gastiert der TV Altenstadt um 20.15 Uhr in der Sporthalle an der
Römerstraße.
TSV
Köngen: Martin, Novak (Tor); Pupin (1), Oberkersch, Tremmel (7/4),
Gänzle (3), Völter (1), Schmid (2), Eisele, Grimm (1), Perwög (1),
Hagelmayer (4), Chmielinski (1), Werner
(2).
SG Hegensberg/Liebersbronn: Wolf (1/Tor); Schatz, Richter (2), Bayer (1), Zeh (5), Helms (3), Max Hettich, Wester-Ebbinghaus (2), Moritz Hettich (1), Sokele (2), Planitz (1), Herda (10/3).
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