M1: Steinheim hat die Nase knapp vorn

20.10.2020

SG Hegensberg-Liebersbronn - TV Steinheim/A 25:28 (11:15)

Zumindest an indirekter mentaler Unterstützung fehlte es den Verbandsliga-Handballern der SG Hegensberg-Liebersbronn zum Saisonauftakt nicht. Zwar blieben die Ränge in der Sporthalle an der Römerstraße Corona-bedingt leer. Doch draußen vor den Scheiben verfolgten einige Edel-Fans das Geschehen drinnen auf dem Parkett. Und überdies saßen rund 500 (!) Zuschauer zu Hause vor dem Bildschirm, um die von der SG bewerkstelligte Liveübertragung der Partie auf sportdeutschland.tv zu schauen. Ein Erfolgserlebnis war den Raptors allerdings nicht vergönnt. Nach 60 Minuten stand gegen den Aufsteiger TV Steinheim am Albuch eine 25:28 (11:15)-Niederlage und die Erkenntnis, „dass wir uns ein Stück weit selbst geschlagen haben“, so der neue Chefcoach Olaf Steinke: „Die Chance, die Partie für uns zu entscheiden, war jedenfalls da.“

Schon vor dem Anpfiff war klar: das neue Team HeLi muss sich erst finden in dieser Punkterunde. Die Integration neuer, junger Spieler, die Rückkehr von Langzeitverletzten, die Etablierung eines neuen Spielsystems – all das würde trotz sehr guter Vorbereitung in der Wettkampfpraxis nicht von Beginn an reibungslos funktionieren, sondern Zeit und Geduld erfordern. Gegen die Gäste aus der Nähe von Heidenheim präsentierten sich die Berghandballer vom ersten Moment an fokussiert und gestalteten die Begegnung bis zum 6:6 Mitte der ersten Hälfte ausgeglichen. Dann aber gerieten die Jungs um Kapitän Fabi Sokele zunehmend ins Hintertreffen gegen einen sehr kompakt auftretenden Gegner, der mit großer Konsequenz agierte. Beim 8:12 nach 21 Minuten betrug der Rückstand erstmals vier Tore. Und schon zu diesem Zeitpunkt wurde offenkundig, woran es HeLi partiell mangelte: an der Geradlinigkeit, an der Geduld und vor allem aber an einer ordentlichen Chancenverwertung. 11:15 stand es beim Seitenwechsel. Von einem „Rückfall in alte Muster“ sprach Olaf Steinke hinterher: „Wir müssen auf Misserfolge innerhalb des Spiels, die sich gar nicht vermeiden lassen, anders reagieren und dürfen uns dann nicht aus dem Konzept bringen lassen.“

Auch in Hälfte zwo tat die SG sich zunächst schwer. Zwar stand die Defensive recht ordentlich, aber die Angriffsleistung blieb durchwachsen: da gab es Klasse-Szenen, aber auch einfache Fehler. „Schade, dass wir uns immer wieder auch selbst um den Lohn der Mühe gebracht haben und beim Abschluss die Kaltschnäuzigkeit haben vermissen lassen“, so der Coach. Unter anderem wurden gleich vier Sieben-Meter-Strafwürfe vergeben. Immerhin: HeLi steckte nie auf und hatte sich durch einen 5-Tore-Lauf nach 47 Minuten wieder auf 19:21 herangerobbt. Doch zu einer echten Wende sollte es nicht reichen. Am Ende war eine 25:28-Niederlage perfekt und die Erkenntnis, „dass mehr drin gewesen wäre“, wie Olaf Steinke sagt. Aus seiner Sicht haben nur wenige Spieler Normalform gebracht. Das heißt: „Wir haben deutlich Luft nach oben“, sagt er, der sich an den positiven Dingen orientieren will. „Dann werden wir nicht nur im kleinen, sondern auch im großen wieder Erfolgserlebnisse haben, die wir brauchen, um unser Selbstbewusstsein zu stärken.“

Ob ein großes Erfolgserlebnis in Form eines Punktgewinns schon am nächsten Wochenende folgt, ist eher unwahrscheinlich. Die Rollen am Samstag um 20.30 Uhr im Derby bei der HSG Ostfildern sind aus Olaf Steinkes Sicht jedenfalls klar verteilt. Die HSG als ein Top-Favorit auf die Meisterschaft in der Verbandsliga ist „der klare Favorit. Wir haben nichts zu verlieren“. 

SG Hegensberg-Liebersbronn: Achten, Funk; Schatz (2), Richter (1), Christian Bayer, Matthias Bayer (1), Zeh (3), Helms (2), Geyer (1), Max Hettich (2), Wester-Ebbinghaus (2), Moritz Hettich (2), Sokele (4), Herda (5/3).

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