M1: Unentschieden nach irrer Schlussphase fühlt sich wie ein Sieg an

07.10.2019

SG Hegensberg-Liebersbronn – SG Lauterstein 32:32 (14:17)

Faszination Handball: was für eine packende Partie war das, die sich die erste Männermannschaft der SG Hegensberg-Liebersbronn und der Tabellenzweite von der SG Lauterstein in der Sporthalle an der Römerstraße lieferten! Vor allem in den Schlussminuten herrschte Dramatik pur, als die SG vom Berg binnen vier Minuten einen Fünf-Tore-Rückstand egalisierte. 32:32 (14:17) stand es bei Abpfiff – ein Unentschieden, das sich für die nervenstarken Gastgeber angesichts des Spielverlaufs „wie ein Sieg anfühlte“, sagte ein zufriedener HeLi-Trainer Sascha Mitranic. Verdient war der fünf Sekunden vor Ende der Partie unter Dach und Fach gebrachte Punktgewinn allemal: „Die Mannschaft hat gekämpft bis zum Umfallen und ist belohnt worden für eine tolle Moral“, so der Coach: „Das will ich sehen, davor ziehe ich meinen Hut“.

Gegen Lauterstein, einer der Meisterschaftsfavoriten und verlustpunktfrei mit großer Anhängerschaft auf dem Berg angereist, tat sich HeLi zunächst schwer. Der Ausgleich zum 1:1 (3. Minute) sollte für lange, lange Zeit der einzige Gleichstand bleiben. Denn immer wieder leisteten sich die Gastgeber leichte technische Fehler, die die Gäste-SG nutzte, um sich nach und nach abzusetzen. Beim 8:12 (24.) betrug der Rückstand erstmals vier Tore, und auch wenn HeLi noch vor der Pause auf 14:17 verkürzte: das Momentum an diesem Tag schien bei der individuell gut aufgestellten SG aus dem Kreis Göppingen und dem sogenannten kalten Feld zu liegen. Und dieser Eindruck bestätigte sich zunächst auch nach dem Wechsel. Zwar machte Lauterstein alles andere als einen dominanten Eindruck. Aber HeLi schaffte es einfach nicht der Partie eine Wende zu geben – obwohl die Chance dazu mehrmals greifbar nahe schien. Die Heimmannschaft war gut aufgelegt aus der Kabine gekommen und setzte die Gäste unter Druck. Bis zum 21:23 (40.) war HeLi dicht dran an einer Überraschung – und geriet dann doch wieder deutlich mit 21:27 (46.) in Rückstand. Wer aber glaubte, HeLi würden angesichts der drohenden Niederlage die Beine nun schwer, dies zumal 60 aufreibende Minuten aus der donnerstäglichen Partie in Wangen noch in den Knochen steckten, musste sich eines Besseren belehren lassen. „Es war immer zu spüren, dass die Mannschaft sich nicht aufgeben will“, lobte hernach Trainer Sascha Mitranic, der in der zweiten Hälfte bei seinem Team ein „kompaktes, zupackendes Abwehrkollektiv“ beobachtete, das „mit viel Leidenschaft bis zur Erschöpfung“ geackert hat und auch bei Rückschlägen, von denen es in dieser Partie etliche gab, den Kopf nicht hat sinken lassen. Und siehe da: Die Mühe sollte sich, wenn auch spät, noch lohnen. Denn just in dem Moment, als eigentlich alles entschieden schien – beim 27:32 vier Minuten vor Schluss – drehte HeLi vollends auf. Hinten wurde offensiv und konsequent verteidigt, vorne trafen Marvin Schatz, Arne Helms und Simon Hablizel einmal mehr. Und so hieß es zwei Minuten vor Ende plötzlich „nur“ noch 30:32. Der in Unterzahl geratene Favorit zeigte plötzlich Nerven und wurde fahrig, ganz anders als die sich in einen „Flow“ spielende SG HeLi. Henning Richter, dem Co- und Spielertrainer und zehnfachen Torschützen, war es vorbehalten, zum 31:32 (Minute 59:25) einzunetzen und schließlich fünf Sekunden vor Abpfiff das Remis zu besorgen. „Das waren Emotionen pur“, sagte Henning Richter, „das war ein unbeschreibliches Gefühl“. Die ganze Halle stand Kopf. Die Gäste hingegen waren tief enttäuscht „Wir hatten das Spiel permanent im Griff und ein starkes Auswärtsspiel gezeigt. Leider waren wir im Abschluss und in der Defensive nicht immer hundertprozentig auf der Höhe und haben es nicht geschafft, unsere Überlegenheit noch deutlicher im Ergebnis auszudrücken“, so das Lautersteiner Credo nach sechzig Minuten.

Mit 5:1 Punkten aus der abgelaufenen „englischen“ Woche mit drei Partien binnen weniger Tage und nunmehr 5:7 Punkten haben sich die Jungs um HeLi-Kapitän Fabian Sokele in der Württembergliga, Staffel Süd ins Mittelfeld der Tabelle vorgeschoben. Das Programm bleibt aber sehr schwer: am nächsten Sonntag um 18 Uhr gastiert der bärenstarke Aufsteiger HSG Albstadt am Jägerhaus, der mit 7:3 Punkten gestartet ist und zuletzt der HSG Ostfildern die Grenzen aufgezeigt hat. „Da werden wir erneut alles in die Waagschale werfen müssen“, so Sascha Mitranic, „aber ich denke, wir alle sind bereit dazu“.

SG Hegensberg-Liebersbronn: Funk, Beurer (Tor); Schatz (6), Henning Richter (10), Hablizel (3), Christian Bayer (3), Matthias Bayer, Zeh (3), Helms (6/1), Wester-Ebbinghaus, Max Hettich, Sokele (1), Mäntele, Wiederhöft.

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