M1: Zwei wichtige Punkte nach hartem Kampf

05.02.2019

HSG Winzingen-Wißgoldigen-Donzdorf – SG Hegensberg-Liebersbronn 24:27 (13:13)

Es war eine Partie auf Biegen und Brechen, unheimlich ruppig und kampfbetont – und mit dem besseren Ende für die erste Männermannschaft der SG Hegensberg-Liebersbronn. Durch das wichtige 27:24 (13:13) bei der HSG Winzingen-Wißgoldingen-Donzdorf war nicht nur die Revanche für die knappe Hinspielniederlage geglückt, sondern der Beweis erbracht, dass die Handballer vom Berg so aus der kurzen Winterpause gekommen sind, wie sie hineingegangen waren: mit viel Biss und viel Elan. War das Erfolgserlebnis zuletzt gegen den Tabellenführer TSB Schwäbisch Gmünd noch verwehrt geblieben, holten sich die Schützlinge von SG-Trainer Jochen Masching beim Gastspiel im Filstal verdient beide Punkte. „Wir haben nahtlos an die starke Leistung von vor einer Woche angeknüpft“, zollte der HeLi-Coach seinen Mannen Respekt. „Keine Frage: der Sieg tut extrem gut“, sagte Co- und Spielertrainer Henning Richter – und zwar in zweierlei Hinsicht: Die Mannschaft weiß nun definitiv, dass sie auf ihre eigenen Stärken vertrauen kann; und sie hat sich mit nunmehr 11:25 Punkten ein wenig Luft verschafft auf die Abstiegsränge in der Württembergliga, Staffel Süd.  

Bereits vor dem Anpfiff war klar, dass die Jungs um Kapitän Fabian Sokele vor einer Herkulesaufgabe stehen würden. WiWiDo hat sich unter dem neuen Trainer Andreas Rascher schwer stabilisiert und einen Platz im sicheren Mittelfeld ergattert. Zudem ist das Team mit dem Leader Peter Schnepf bekannt für seine harte Gangart in der Defensive, die zuletzt auch die HSG Ostfildern schmerzhaft zu spüren bekam. Doch HeLi war auf diese Spielweise eingestellt – und setzte die Gastgeber von der ersten Minute an durch ein hohes Tempo unter Druck. Kaum eine Atempause herrschte in den ersten 30 Minuten, „ein offener Schlagabtausch, es ging hin und her“, wie Andreas Rascher konstatierte. Er hatte seine Mannschaft auf Sieg eingeschworen. „Ja, wir wollten definitiv gewinnen“, sagte er nach dem Schlusspfiff bei der Pressekonferenz. Doch von Anfang an war zu spüren, dass auch die Gäste vom Berg diesmal das bessere Ende für sich haben wollten. Zwar gab es in der Defensive zunächst noch die eine oder andere Lücke, doch vorne entwickelte das Team HeLi einen unglaublichen Zug zum Tor. Bis zum 9:8 (18. Minute) legte die SG jeweils vor. „Wir haben den Ball schön laufen lassen und die Abwehr der HSG in Bewegung gebracht“, analysierte Jochen Masching, „ganz so, wie wir es uns vorgenommen hatten.“ Dann übernahm aber doch Winzingen die Führung, erhöhte auf 12:10, die SG konterte, bei Halbzeit stand es 13:13-Unentschieden – und die Begegnung fast schon im Wortsinn auf des Messers Schneide.  

Die Spannung sollte auch im zweiten Durchgang anhalten, wenngleich HSG-Trainer Rascher nach dem Schlusspfiff den „Knackpunkt“ der Partie in den ersten Minuten nach dem Wechsel erkannte. Da nämlich gelangen der SG drei Tore in Folge, die weiter konsequent abschloss – während die Gastgeber dreimal frei an Tobi Funk im HeLi-Tor scheiterten, der kurz vor Halbzeit den Platz von Adrian Breuer zwischen den Pfosten übernommen hatte. Und auch wenn WiWiDo dran blieb und nie aufgab – näher als auf zwei Tore kamen die Gastgeber in der Folge nicht mehr heran. Die Raptors vom Jägerhaus warfen nun vor allen Dingen in der Abwehr alles in die Waagschale, verschoben schnell, halfen sich gegenseitig aus - und zwangen die HSG zu vielen Einzelaktionen. „Es war“, so Henning Richter, „wahrscheinlich unsere beste Saisonleistung in der Defensive.“ Und vorne ließ sich das Team auch nicht von bisweilen rüden HSG-Attacken stoppen. „Es sind wirklich die Fetzen geflogen, die Schiedsrichter haben viel zugelassen. Aber wir haben diese schwere Aufgabe klug und mit Leidenschaft gelöst“, so der Spielertrainer, der sich selbst vier Mal in die Torschützenliste eintrug.  

Wen hervorheben angesichts einer geschlossenen Mannschaftsleistung unter der souveränen Regie von Fabi Sokele? Rückraumspieler Lucas Schieche, der mit gutem Auge für die Situation sechs Mal traf und auch in wichtigen Phasen gegen Ende immer wieder Nadelstiche setzte? Oder Wolfi Zeh, der am Kreis viel einstecken musste, sich aber immer wieder durchtankte? Pascal Geyer oder Gigi Bayer, die im zweiten Durchgang ebenfalls wichtige Akzente setzten? Oder Arne Helms, der vom Siebenmeterpunkt sicher verwandelte? Oder Dominic Fischer, der vorn wenig Spielanteile hatte, aber in der Abwehr schwer stabilisierte? Tatsächlich ist es bei HeLi ein wenig so wie bei der Handballnationalmannschaft: der Star ist das Team. Jede Woche kann einer anderer zum „Matchwinner“ avancieren. Und es war schon beeindruckend zu sehen, wie die gesamte Bank bei jeder gelungenen Aktion aufsprang und die Fäuste reckte – und sich so alle gegenseitig zu einem Klasse-Auftritt trieben. „Das haben die Jungs wirklich gut gemacht“, so Jochen Masching: „Anders als manchmal zu Saisonbeginn halten wir ein gutes Niveau jetzt 50, 55 Minuten lang. Das ist entscheidend.“  

Freilich: Im Moment ist nicht die Zeit, sich auf irgendwelchen Lorbeeren auszuruhen. Denn schon nächste Woche hat die SG erneut etwas gut zu machen – gegen den starken Aufsteiger HSG Ostfildern, der HeLi beim Hinspiel mit viel Einsatz regelrecht düpiert hatte. Henning Richter jedenfalls findet, dass „der ersten Revanche nun die zweite folgen sollte“. Motto also: weiter Gas geben.  

SG Hegensberg-Liebersbronn: Beurer, Funk (Tor); Schatz, Geyer (4), Richter (4), Schieche (6), Christian Bayer (3), Moritz Hettich, Zeh (4), Helms (3/2), Heubach, Fischer, Max Hettich, Sokele (3).

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