M1: Licht und Schatten gegen die Spitzenmäuse

14.01.2019

SKV Unterensingen – SG Hegensberg-Liebersbronn 31:22 (15:12)

Jeder Serie reißt einmal. Und so musste die erste Männermannschaft der SG Hegenberg-Liebersbronn nach drei Siegen in Folge gegen den Favoriten SKV Unterensingen eine Niederlage hinnehmen. 22:31 (12:15) stand es in der Württembergliga, Staffel Süd nach 60 Minuten aus Sicht der Handballer vom Berg beim Gastspiel in der Bettwiesenhalle. „Wir sind katastrophal ins Spiel gestartet, haben es dann aber über 35, 40 Minuten hinweg richtig gut gemacht“, bilanzierte SG-Trainer Jochen Masching. Und Co- und Spielertrainer Henning Richter haderte ein wenig damit, dass die Mannschaft „wieder einmal zwei sehr unterschiedliche Gesichter“ gezeigt hat. Unter dem Strich sollten die Raptors aus der Partie aber doch vor allem die positiven Erkenntnisse mitnehmen: wenn das Team mit breiter Brust und zielstrebig auftritt, ist es auf Augenhöhe selbst mit Topteams wie Unterensingen.  

Es war schon vor dem Anpfiff zu ahnen: Der SKV um Trainer Steffen Rost würde Revanche nehmen wollen für die Schlappen seiner Mannschaft gegen HeLi beim Marktplatzturnier in Esslingen, im Saisonhinspiel in der Römerhalle sowie zuletzt beim EZ-Pokal. Jedes Mal hatten die Jungs um Kapitän Fabian Sokele den „Spitzemäusen“ mit klugen, durchdachten, aber eben auch äußerst fokussierten Auftritten den Zahn gezogen. Unterensingen wollte das ganz offenkundig nicht länger auf sich sitzen lassen. Vor allem in der Abwehr stellten die Gastgeber zum Rückrundenauftakt in den ersten zehn, zwölf Minuten ein Bollwerk hin, dass kein Durchkommen war für die SG-Akteure. Und spätestens beim 9:1 in der 11. Minute schien sich für HeLi ein echtes Debakel abzuzeichnen: zu viele Fehler wurden gemacht, zu demütig agierte das Team, das sich früh in sein Schicksal zu ergeben schien. „Wir haben uns eiskalt erwischen lassen“, konstatierte hernach Henning Richter, „und ich weiß nicht einmal genau, warum. Denn wir wussten ja, was auf uns zu kommt.“  

Doch wie schon häufig in dieser Punkterunde demonstrierte die SG in der Folge, dass es auch ganz anders geht. Eine Auszeit war das Signal zum Aufbruch, zudem brachten Lucas Schieche und Dominic Fischer nach ihren Einwechslungen jeweils frischen Wind mit. Und siehe da: plötzlich nahm HeLi das Herz in die Hand, entwickelte vorne Druck aufs Tor, und verteidigte hinten das eigene Revier mit wilder Entschlossenheit, ganz so wie es sein muss in Deutschlands fünfter Liga. Vier Treffer in Folge, davon zwei Gewaltwürfe von Pascal Geyer und ein schönes Kreistor von Wolfi Zeh, brachten die Berghandballer wieder etwas heran. Und in dem Maße, wie HeLi nun an Sicherheit gewann, zeigte der SKV Nerven. „Das war schon stark, wie die Mannschaft zurück gekommen ist, wie sie sich dann reingehängt hat“, lobte Jochen Masching: „Da haben wir gezeigt, was alles möglich ist.“  

Zweimal Marvin Schatz, Dominic Fischer und Fabi Sokele sorgten mit ihren Anschlusstreffern zum 15:13 dafür, dass die SG kurz nach dem Seitenwechsel wieder richtig Morgenluft witterte. Und spätestens als Gigi Bayer zum 16:14 und Lucas Schieche zum 16:15 (33. Minute) einnetzten, schien die phänomenale Aufholjagd am Ende auch von Erfolg gekrönt werden zu können. Doch ein paar wenige Nachlässigkeiten und zu schnelle Abschlüsse sorgten dann in einer Phase Mitte der zweiten Halbzeit dafür, dass sich die Spitzmäuse wieder etwas absetzen konnten und letztendlich die „drohende Wende verhinderten“, wie der SKV in seiner Analyse formulierte. Vom 21:18 zogen die Gastgeber mit vier Treffern in Serie auf 25:18 davon. „In dieser Phase haben wir wieder ein paar Fehler zu viel gemacht“, so Jochen Masching. Und in den letzten Minuten war „die Moral dann gebrochen“.  

Womöglich fiel der Sieg des SKV, der jetzt 20:2 Punkte am Stück ergattert hat und sich im Verfolgerfeld um Meisterschaft und Aufstieg befindet, ein paar Tore zu hoch aus, verdient war er allemal. Doch die SG ihrerseits sollte sich nicht allzu lange mit dieser Niederlage, die „weh tut“ (Henning Richter), aufhalten. In vielen Begegnungen – direkt vor Weihnachten etwa gegen Heiningen und Gerhausen – hat die Mannschaft bewiesen, dass sie auch 60 Minuten Vollgas geben kann. „Das müssen wir uns immer wieder vor Augen halten“, sagt Jochen Masching. „Es ist schade, dass es gegen Unterensingen nicht gereicht hat, aber es kommen andere Gegner, die es zu schlagen gilt.“

SG Hegensberg-Liebersbronn: Beurer, Streitzig; Schatz (2), Geyer (2), Richter (2), Schieche (2), Christian Bayer (1), Matthias Bayer, Moritz Hettich, Zeh (2), Helms, Heubach, Fischer (3), Sokele (8/4)

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