M1: Große Kampfmoral als Schlüssel zum Sieg

29.10.2018

SG Hegensberg-Liebersbronn - HV RW Laupheim 30:28 (15:16)

Mit einem wichtigen Arbeitssieg ist die erste Männermannschaft der SG Hegensberg-Liebersbronn in der Württembergliga, Staffel Süd in die Erfolgsspur zurück gekehrt. Gegen den Tabellennachbarn des Handballvereins Rot-Weiß Laupheim setzten sich die Handballer vor gut 150 Zuschauern in der Sporthalle an der Römerstraße knapp, aber verdient mit 30:28 (15:16) durch. „Der sehr gute Kampf, die gute Einstellung haben mir imponiert“, sagte ein spürbar erleichterter SG-Trainer Jochen Masching nach dem Schlusspfiff. „Spielerisch war zwar hier und da nicht alles super. Aber wir haben einen Schritt in die richtige Richtung gemacht.“ Und auch Co- und Spielertrainer Henning Richter atmete nach einigen schwierigen Wochen durch: „Wir haben nie aufgesteckt, haben uns auf unsere Tugenden besonnen und gezeigt, dass wir es können. Das tut ungemein gut.“    

Das Foto, das die Mannschaft direkt nach dem Schlusspfiff noch aus der Kabine in den sozialen Netzwerken postete, sprach Bände: mit geballten Fäusten und strahlenden Gesichtern präsentierten sich die Jungs vor der Kamera, sichtbar entspannt. „Der Sieg war unheimlich wichtig“, sagte Kapitän Fabian Sokele, „vor allem für den Kopf.“

Tatsächlich hatten die Handballer vom Berg eine schwere Durststrecke hinter sich. Fünf Niederlagen in Folge musste das neu formierte und von allerlei Verletzungen gebeutelte Team nach formidablen Auftritten ganz zu Beginn der Punktrunde wegstecken, erlitten zwar meist gegen Topteams der fünften Liga, aber auch eine Schlappe beim Aufsteiger HSG Ostfildern war darunter. Das zehrte an den Nerven, nagte auch am Selbstvertrauen der partiell jungen Mannschaft – und es war klar, dass gegen Rot-Weiß Laupheim ein doppelter Punktgewinn her musste, wenn HeLi nicht von vornherein tief in den Abstiegsstrudel geraten wollte. „Der Druck war da, keine Frage“, sagte Trainer Jochen Masching nach dem Schlusspfiff, „umso besser, dass wir diesem Stand gehalten und es gepackt haben“. Mit 5:13 Punkten besteht nun weiterhin Anschluss an das Mittelfeld der Tabelle.

Dabei hatte es lange Zeit so gar nicht nach einem positiven Erlebnis ausgesehen. Im Gegenteil. Die Gäste aus der Nähe von Ulm diktierten die erste Viertelstunde einer in punkto Klasse durchwachsenen, aber überaus intensiv geführten Partie. Gleich mehrere überhastete Abschlüsse aus der zweiten Reihe erlaubten dem HV einige Tempogegenstoßtore, dazu gesellte sich etwas Pech im Abschluss – und ruckzuck lag die SG nach neun Minuten mit 2:7 zurück. Den HeLi-Fans um die einmal mehr lautstarke Bergbande schwante Übles. Doch war eines nach einer Auszeit offensichtlich: die Gastgeber wollten sich in heimischer Halle nicht schon wieder düpieren lassen, wollten sich nicht einfach in ihr Schicksal ergeben, sondern nahmen ihr Herz in die Hand. „Wir haben uns aufgerappelt und bärenstark gekämpft“, betonte Henning Richter. Unter anderem die jungen Marvin Schatz und Jan Heubach, aber auch der nach einer Gehirnerschütterung noch angeschlagene Dominic Fischer, die in der vergangenen Saison allesamt noch auf Bezirksebene gespielt hatten, sorgten mit ihren Toren dafür, dass die Raptors Terrain gut machen. Beim 5:7 war die Schlagdistanz wieder hergestellt. Und auch wenn es im weiteren Verlauf der Partie Rückschläge geben sollte – zwischenzeitlich stand es 8:12 (19.) und 10:13 (22.) –, ließ HeLi sich an diesem Tag nicht wirklich demoralisieren. „Wir haben, anders als in mancher Begegnung davor, den Kopf oben behalten. Und das war gut und wichtig so“, betonte Fabi Sokele, der selbst als unermüdlicher Antreiber und wichtiger Torschütze fungierte. Bei Halbzeit und dem Stand von 15:16 war die SG jedenfalls wieder dran am Kontrahenten.  

Und dort, wo HeLi vor dem Seitenwechsel aufgehört hatte, knüpfte das Team in den zweiten 30 Minuten an. Zwar gab es im Angriff immer wieder technische Unzulänglichkeiten; und auch in der Abwehr fehlte bisweilen der Zugriff. Doch vorne blieb die SG dennoch unermüdlich; und in der Defensive zahlte sich schlussendlich die mutige Variante einer offensiven 3:3-Deckung aus. Bereits nach zehn Minuten hatte Hegensberg-Liebersbronn auf diese Vorwärtstaktik umgestellt, die die nach einem mäßigen Saisonstart ebenfalls verunsicherten Rot-Weißen immer wieder zu Fehlern zwang – auch und gerade in der Schlussphase, in der es spannend blieb. In der 40. Minute war die SG erstmals in Führung gegangen – mit dem 19:18 durch Henning Richter, der gerade in den entscheidenden Momenten wichtige Treffer beisteuerte. Es blieb allerdings eine Partie auf des Messers Schneide, denn selbst nach dem Treffer zum 27:24 viereinhalb Minuten vor dem Ende konnte sich HeLi noch nicht in Sicherheit wiegen. Dass es dennoch zum 30:28-Sieg reichte, war einer geschlossenen Mannschaftsleistung  zu verdanken, wobei der Trainer zurecht die Youngsters Schatz und Heubach mit ihren „Top-Auftritten“ hervor hob. „Es freut mich, dass wir als Team diesmal belohnt worden sind“, sagte SG-Coach Jochen Masching. Und für Henning Richter war es der „perfekte Auftakt“ für weitere „Wochen der Wahrheit“ bis Weihnachten, wobei der nächste Auftritt erneut auf heimischen Terrain gegen die SG Herbrechtingen-Bolheim erst in zwei Wochen erfolgt. „Das gibt uns etwas Zeit, die Wunden zu lecken“, betonte der Co-und Spielertrainer, „aber danach werden wir bereit sein, die Saison weiter in die richtigen Bahnen zu lenken.“            

SG Hegensberg-Liebersbronn : Funk, Beurer (Tor); Schatz (3), Geyer (1), Richter (4), Christian Bayer (1), Matthias Bayer (3), Helms (3/3), Zeh, Hettich, Heubach (5), Fischer (4), Buchmüller, Sokele (6).

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