M1: Remis in hochkarätigem Derby

14.11.2017

SG Hegensberg-Liebersbronn – TSV Wolfschlugen 25:25 (12:11)

Eine mit rund 400 Zuschauern bis auf den letzten Stehplatz gefüllte Sporthalle an der Römerstraße, eine phantastische Stimmung und ein überaus packendes Spiel zweier Mannschaften auf Augenhöhe – das war am Samstagabend der würdige Rahmen im Derby zwischen der ersten Männermannschaft der SG Hegensberg-Liebersbronn und dem TSV Wolfschlugen. Dass die Partie schließlich 25:25 (12:11)-Unentschieden endete, passte zu einem Abend, der spannender nicht hätte verlaufen können. Beide Teams waren zufrieden mit der Punkteteilung. „Nach diesem Spielverlauf können wir mit dem Ergebnis sehr gut leben“, betonte TSV-Co-Trainer Jannik Lorenz. Und SG-Coach Jochen Masching und Co- und Spielertrainer Henning Richter haderten nicht lange damit, dass die HeLi-Raptors den Treffer zum Ausgleich gerade mal fünf Sekunden vor dem Abpfiff kassiert hatten. „Wir können extrem zufrieden und stolz auf unsere Leistung sein.“, sagten sie – um vor allem in der Defensive die bisher stärkste Saisonleistung zu konstatieren.

„Hurra, hurra, die Bergbande ist da!“ Dieser Schlachtruf des diesmal sehr präsenten HeLi-Fanclubs war vergangenen Samstag der Auftakt zu einem wahren Handball-Krimi. Schon im Vorfeld war klar, dass in dieser Begegnung eine besondere Brisanz liegen würde: Erstens haben die SG-Spieler Fabian Sokele, Henning Richter und Tobias Funk allesamt lange Jahre selbst das Trikot des TSV getragen. Und zweitens war es ein Stück weit auch das Aufeinandertreffen von David gegen Goliath, hier der Liganeuling SG, der noch vor zwei Jahren in der Bezirksliga aufgelaufen ist. Und dort das Filder-Team, seit Jahren eines der Aushängeschilder der Region und vor der Saison zwar mit einem großen Umbruch, aber dennoch gespickt mit zahlreichen erfahrenen Spielern. Doch von solch einem Unterschied war über die gesamten 60 Minuten hinweg nichts zu bemerken. Im Gegenteil. Die ersten zehn Minuten gehörten alleine den Gastgebern, die einen fulminanten Start aufs Parkett legten. Vier blitzsaubere Tore legte die SG in dieser Phase vor, während Wolfschlugen elf Minuten und drei Sekunden lang auf den ersten Treffer warten musste. „Unsere Abwehr hat den Kampfgeist, den Biss und die taktische Disziplin an den Tag gelegt, die es auf dieser Ebene braucht“, befand Jochen Masching, dessen Team eine echte Bekämpferdeckung stellte.

Denn auch in der Folgezeit taten sich die Gäste schwer mit der HeLi-Defensive, die schnell auf den Beinen war und die TSV-Angriffe immer wieder früh und empfindlich störte. Vor allem der Mittelblock baute phasenweise ein Bollwerk auf, unterstützt durch einen erneut glänzend aufgelegten Tobias Funk im Tor. Vor allem der sonst so gefährliche TSV-Kreisläufer und Routinier Samuel Stoll wurde glänzend abgeschirmt, sodass die Handballer vom Berg den Takt vorgaben. Dies auch deshalb, weil zudem im Angriff „diszipliniert und konsequent“ agiert wurde, so Henning Richter, „und wir uns sehr schnell auf die Manndeckung von Fabian Sokele eingestellt haben“.

Freilich: Mit zunehmender Dauer der Begegnung kam Wolfschlugen, wie HeLi nicht frei von Verletzungssorgen, besser in die Partie und bewies immer wieder, weshalb das Team von Trainer Markus Stotz zum erweiterten Favoritenkreis für den Aufstieg zählt. Dabei waren es im Angriff weniger die etablierten Kräfte, die Akzente setzten – vielmehr musste es der TSV-Nachwuchs, der in der A-Jugend-Bundesliga antritt und dort zu den Spitzenkräften zählt, richten. Vor allem das erst 18 Jahre alte Talent Louis Mönch, bereits am Nachmittag mit der A-Jugend im Einsatz gewesen, hielt seine Mannschaft mit insgesamt zehn Treffern in der Partie, die nach 20 Minuten völlig ausgeglichen war. Beide Teams zeigten sich hochengagiert, warfen ihre ganze Kampfkraft in die Waagschale, es ging hart zur Sache, aber auch fair. Zwar gelang es Wolfschlugen nur zweimal überhaupt in Führung zu gehen, beim 9:10 (24. Minute) und in Halbzeit zwo beim 17:18 (44. Minute). Sonst legte immer die SG vor, wobei die 13:11-Führung direkt nach dem Seitenwechsel die einzige Führung mit zwei Treffern blieb. HeLi schaffte es gegen einen äußerst couragierten TSV jedenfalls nicht, sich abzusetzen und konnte in den letzten zehn Minuten sogar froh sein, etliche Unterzahlsituationen glänzend zu überstehen. Als Arne Helms 43 Sekunden vor dem Ende mit seinem vierten Treffer zum 25:24 traf, schien das Momentum allerdings erneut bei der SG zu sein, doch Marcel Planitz sollte relativ postwendend wieder der Ausgleich gelingen – eben fünf Sekunden vor Schluss, zum Endstand.

Doch bei HeLi grämte sich niemand, vor allem angesichts der gezeigten Leistung. Im Gegenteil. „Wir können weiterhin mit viel Selbstbewusstsein in die Spiele gehen“, gab Henning Richter zu Protokoll. Den Schwung der vergangenen Wochen mit drei Spielen ohne Niederlage in Serie gilt es nun für die nächsten vier wegweisenden Begegnungen vor der Weihnachtspause mitzunehmen, weshalb die sportlichen Leiter der SG den Blick auch schon wieder nach vorne richteten: „Wir dürfen jetzt nicht nachlassen“, forderte Jochen Masching, „sondern müssen im Training und bei den Spielen die Spannung hochhalten und weiter Vollgas geben.“ Hinweis für alle HeLi-Fans: Nächster Gegner ist schon nächsten Samstag um 19.30 Uhr in der Donzorfer Lautertalhalle die HSG Winzingen-Wißgoldingen-Donzdorf. Und da wartet dann auf die Jungs vom Berg die nächste Herausforderung: Das bisherige Schlusslicht hat nämlich am Wochenende überraschend das Spitzenteam des SKV Unterensingen souverän geschlagen hat.  

SG Hegensberg-Liebersbronn: Lenarduzzi, Funk (Tor); Geyer, Denis Langjahr, Sokele (7), Masching (2), Christian Bayer (1), Matthias Bayer (1), Götz, Zeh, Helms (4/1), Richter (8), Hettich, Kühl (2).

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