M1: Wichtiger Punktgewinn gegen Wangen

25.09.2017

SG Hegensberg-Liebersbronn – MTG Wangen 31:31 (17:16)

Die erste Männermannschaft der SG Hegensberg-Liebersbronn bleibt nach dem Aufstieg in die Württembergliga weiter ungeschlagen. Nach einem erneuten Handball-Krimi gab es in der Sporthalle an der Römerstraße vor gut 200 Zuschauern ein achtbares 31:31 (17:16)-Unentschieden gegen die favorisierte MTG Wangen. Nach drei Spieltagen hat HeLi 5:1-Punkte auf dem Konto. „Wir liegen damit mehr als im Soll“, konstatierten die Trainer Jochen Masching und Henning Richter.

Ein Punkt gegen Wangen? Vor dem Anpfiff hätten wohl viele aus dem Lager der Berg-Handballer unterschrieben, wenn solch ein Erfolg garantiert worden wäre. Im Nachhinein freilich war die Gefühlslage eher schwankend. War es ein verlorener Zähler, weil die SG die Partie 45 Minuten lang bestimmt hatte und lediglich vergaß, den Sack rechtzeitig vollends zuzumachen? Oder war es ein gewonnener Punkt gegen eine Mannschaft, die in der Vorsaison einen beachtlichen fünften Platz ergatterte, zu den Topadressen der fünften Liga zählt und in der zweiten Halbzeit eine Demonstration ihrer Stärke ablieferte? Mit ein paar Tagen Abstand wird sich mit großer Wahrscheinlichkeit letztere Sichtweise durchsetzen. Denn spätestens als die MTG in der 57. Minute auf 31:29 erhöhte, schien eine Begegnung vollends gekippt, die die Gastgeber über weite Phasen gut im Griff zu haben schienen. „Wie man es auch dreht und wendet“, betonte Co- und Spielertrainer Henning Richter: „Am Ende können wir froh und erleichtert sein, dass wir noch ein Unentschieden geholt haben. Und es wird der Mannschaft gut tun, dass wir noch einmal so zurückgekommen sind.“ Richter selbst markierte 26 Sekunden vor dem Abpfiff den Ausgleichstreffer.

Die HeLi-Raptors waren nach eigenem Bekunden die Aufgabe gegen die Gäste aus dem Allgäu mit großem Respekt angegangen – aber auch mit der leisen Hoffnung, zumindest Paroli bieten zu können. Denn zwar war die SG vor drei Wochen im Verbandspokal gegen die MTG ebenfalls in eigener Halle bei eine Zehn-Tore-Schlappe düpiert worden. Doch seither haben die Jungs um Kapitän Fabian Sokele ihre Form noch einmal deutlich verbessert – und in den ersten beiden Spielen der Saison zudem viel Selbstbewusstsein getankt. Den „jungen wilden“ aus dem Allgäu um Trainer Stefan Rosenwirth verging in den ersten Minuten jedenfalls Hören und Sehen – so bärenstark präsentierte sich der Liganeuling vor eigenem, begeistertem Publikum. Wangen hatte sich das anders vorgestellt gehabt, wollte unbedingt zwei Punkte aus Esslingen mitnehmen. „Die nötige Klasse dafür sollten wir jedenfalls haben“, hatte Wangens Coach vor der Partie betont. Doch dann führte plötzlich der Außenseiter Hegensberg-Liebersbronn mit 4:0 und nach elf Minuten mit 7:2, „weil wir heiß und engagiert begonnen haben“, wie Henning Richter befand. Gigi Bayer, Jaric Baumann, aber auch Fabi Sokele und Nils Kühl rissen immer wieder Löcher in die MTG-Abwehr. Vor allem aber stand die eigene Defensive hervorragend, unterstützt von einem über 60 Minuten hinweg prächtig haltenden Tobias Funk im Tor.

Doch noch in der ersten Halbzeit sollte Wangen andeuten, weshalb das Team aus jungen Talenten und erfahrenen Kräften in die obere Tabellenregion gehört. Die MTG blieb dran und brachte mehr und mehr die eigenen Stärken zur Entfaltung. Und nach dem Wechsel sollte dann die ohne Zweifel mit stärkste „Waffe“ der Gäste vollends zum Tragend kommen: der Tempogegenstoß. Speziell den pfeilschnellen Linksaußen Robin Straub, der für zehn Tore verantwortlich zeichnete, bekam die SG nie wirklich in den Griff und muss sicher weiterhin am schnellen Rückzug arbeiten. Denn wenn vorne Tormöglichkeiten liegen bleiben, wie es gegen Wangen mit seinem guten Keeper Adam Kucera bisweilen der Fall war, rächt sich dies oft doppelt in der Württembergliga – mit einem Gegentreffer auf der anderen Seite.

Bis zur 44. Minute war dennoch alles im Lot bei HeLi, ehe Wangen mit einem Vier-Tore-Lauf erstmals die Führung eroberte. Da waren 49 Minuten um, und die MTG mit ihren Rückraumassen Marc Kuttler und Elia Mayer sowie dem Kreisläufer-Routinier Sebastian Staudacher stachen immer wieder. „Da haben uns sicher auch etwas die Kräfte gefehlt“, analysierte Henning Richter. Beim 31:29 drei Minuten vor Schluss konnte Wangen sich dann jedenfalls als Sieger wähnen – hatte aber die Rechnung ohne die nervenstarken und aufopferungsvoll kämpfenden Gastgeber gemacht. Jaric Baumann mit seinem neunten Treffer und eben Henning Richter stellten noch den kaum mehr für möglich gehaltenen Ausgleich zum 31:31 her. So stand unter dem Strich ein Remis, „das man als gerecht bezeichnen kann“, so Jochen Masching – und das sich für die SG im weiteren Rundenverlauf noch als wertvoll erweisen kann.

Schon am nächsten Samstag geht es für die SG nun zur überaus heimstarken HSG Fridingen/Mühlheim an der Donau, die sich nach dem Wiederaufstieg fest in der Württembergliga etablieren möchte. Henning Richter erwartet einen starken Gegner: „Wir müssen uns wieder gut und konzentriert vorbereiten und so engagiert und geschlossen auftreten wie zuletzt, wenn wir eine Chance haben wollen.“

SG Hegensberg-Liebersbronn: Lenarduzzi, Funk (Tor); Geyer, Denis Langjahr, Sokele (8/2), Christian Bayer (4), Götz, Reinold, Zeh (1), Baumann (9/5), Richter (4), Hettich (1), Kühl (4).

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