M1 Vorschau: Konzentration auf den HC Wernau

Die nächste Partie ist immer die schwerste – dieses Sepp-Herberger-Motto gilt im übertragenen Sinne auch für die erste Männermannschaft der SG Hegensberg-Liebersbronn. Nach dem Sieg im überaus emotionalen Spitzenspiel bei der TG Biberach gastiert nun am nächsten Samstag mit dem HC Wernau das Schlusslicht der Landesliga, Staffel 3 in der Sporthalle an der Römerstraße (Anpfiff ist um 20.15 Uhr). Da heißt es, sich auf ganz andere Art zu motivieren als vor Wochenfrist. „Es ist eine Pflichtaufgabe“, sagt der SG-Trainer Jochen Masching, verspricht aber zugleich, „dass wir Wernau mit dem nötigen Respekt begegnen werden.“

Das ist auch angezeigt. Denn zwar ist von der Papierform her die Ausgangslage glasklar. HeLi ist mit 39:7 Punkten Tabellenführer, der HCW mit 5:41 Punkten abgeschlagenes Schlusslicht der Liga und erster Absteiger. Mangels konkurrenzfähigen Kaders haben die Wernauer ihre erste Mannschaft für die kommende Saison sogar bereits komplett abgemeldet und in den letzten Spielen tritt das Team mit einigen Spielern aus der zweiten Mannschaft an. Da passt die schwere 26:41-Heimschlappe gegen den TV Altenstadt vom vergangenen Sonntag scheinbar so recht ins Bild. Und doch ist das Team, das mittlerweile vom verletzten Spieler Manuel Tremmel gecoacht wird, nicht zu unterschätzen. Immer wieder in dieser Runde hat der HCW nämlich gezeigt, dass er selbst Spitzenmannschaften ärgern kann – wie vor wenigen Wochen die TG Biberach oder die HSG Ostfildern, die ihre Siege mühsam errangen. Und auch die SG selbst kann ein Lied davon singen, was passiert, wenn ein Gegner zu sehr auf die leichte Schulter genommen wird. Im Hinspiel in Wernau jedenfalls taten sich die Handballer vom Berg lange Zeit schwer, ehe am Ende bei vier Toren Vorsprung ein doppelter Punktgewinn feststand.    

Dies ist auch der Grund dafür, dass Jochen Masching von seiner Mannschaft „höchste Konzentration und Einsatzwillen“ verlangt. „Wir sind körperlich und spielerisch sicher stärker“, betont er, „das darf aber nicht zu Überheblichkeiten führen.“ Für ihn geht es gegen den HC wie generell in den verbleibenden drei Begegnungen der Saison darum, die gute Form vom Spiel gegen Biberach zu bestätigen. In der Defensive wurde beim Gastspiel an der Riss ebenso entschlossen wie geschlossen agiert, die Torhüter zeigten sich in Bestform - und vorne wurde mit viel Dynamik und Durchsetzungswillen, aber auch klug agiert. „Wir können selbstbewusst auftreten“, sagt daher der Trainer, „müssen den Fokus auf uns selbst richten und unsere Hausaufgaben ordentlich erledigen.“ Alle weitergehenden Gedankenspiele verbieten sich im Moment.        

Die Mannschaft hofft auch gegen den HC Wernau auf eine möglichst große Fan-Kulisse und lautstarke Unterstützung.