M1: Glanzvoller Sieg bei der TG Biberach

03.04.2017

TG Biberach - SG Hegensberg-Liebersbronn 21:25 (12:11)

M1

„Die Bergbande ist los“ – so überschrieb die „Esslinger Zeitung“ vergangene Woche eine ganzseitige Reportage über die SG Hegensberg-Liebersbronn. Nur wenige Tage danach sollte die erste Männermannschaft eindrucksvoll demonstrieren, wie diese Schlagzeile zu verstehen ist: Bei der TG Biberach, die als Tabellenvierter diese Landesliga-Saison maßgeblich mit geprägt hat, gelang der SG in eindrucksvoller Manier ein 25:21 (11:12)-Sieg. Damit wurde drei Spieltage vor Rundenschluss die Tabellenführung untermauert. „Biberach hat uns alles abverlangt“, konstatierten glücklich Trainer Jochen Masching und Co- und Spielertrainer Henning Richter, „aber die geschlossene Teamleistung hat letztendlich den Ausschlag für uns gegeben.“   

Ja, was war das wieder für ein Auftritt der SG in der Fremde! Rund 80 Fans, die an diesem Samstag teils mit dem Mannschaftsbus, aber vielfach auch mit Privatautos nach Oberschwaben angereist waren, verwandelten die Sporthalle am Pestalozzi-Gymnasium in ein Tollhaus – und sorgten für eine echte Heimspielatmosphäre. „Gänsehaut pur“ empfanden auch die Spieler auf dem Parkett, die sich von dieser Stimmung anstecken ließen und von der ersten Minute an deutlich machten, dass sie zwei Punkte mit nach Esslingen nehmen wollten. Anders als zuletzt, als speziell die HeLi-Defensive sich immer wieder Blößen gegeben und den jeweiligen Kontrahenten zu leichten Treffern verholfen hatte, bauten die Handballer vom Berg diesmal wieder eine echte Mauer auf, an der die Angriffsbemühungen der TG Biberach regelrecht abprallten. Und tatsächlich sollte vor allem die erste Viertelstunde den HeLi-Raptors gehören, die mit 3:1, später mit 5:4 und 6:5 in Führung gingen. „Wir waren bestens vorbereitet“, analysierte im Nachgang Henning Richter, „haben aber vor allem die Dinge, die wir uns vorgenommen hatten, auch nahezu perfekt umgesetzt.“  

Die Gastgeber freilich erwiesen sich schon in dieser Phase als hartnäckig: technisch, körperlich und taktisch absolut auf Augenhöhe. Vor allem dank ihrer Schnelligkeit und Präzision bei den Tempogegenstößen blieb Biberach in der Partie – und gewann, je länger die Spielzeit dauerte, an Dominanz. Jeder Fehler, jede nicht verwandelte Chance der SG wurde postwendend bestraft. Und beim 9:7 hatte das Team um Trainer Cosmin Popa plötzlich die Nase vorn (17. Minute). Dann gelangen der SG vier Treffer in Folge, doch mit dem Pausenpfiff erzielte wiederum Biberach einen Treffer – zum 12:11. „Ein so intensives Spiel habe ich selten erlebt“, sagte SG-Trainer Jochen Masching. „Jedem Akteur war bewusst, dass jede Minute, dass jeder einzelne Angriff entscheidend ist. Es war ein famoser Handballabend.“  

Im Rückblick lässt sich dies aus Sicht der SG entspannt so feststellen – vor allem angesichts des Sieges. Doch nach dem Wechsel sollte es zunächst gar nicht nach einem Triumpf der Gäste aussehen. Die TG Biberach war mit dem bestmöglichen Kader angetreten und ließ nun ihre ganze Klasse aufblitzen: im Rückraum und auf den Außenpositionen hervorragend besetzt, wollten die Gastgeber nach zuletzt zwei Niederlagen ihre Chance nutzen, den Anschluss an die Tabellenspitze zu halten. Beim Stand von 15:12 und 16:13 (35. Minute) schienen sie klar in der Vorderhand, dies zumal die SG durch eine Rote Karte empfindlich geschwächt schien. Doch in der Not rückte die Mannschaft um Kapitän Fabian Sokele nur noch enger zusammen: Keine Spur von Resignation war zu erkennen, vielmehr stand da eine verschworene Gemeinschaft auf dem Feld, die sich jetzt erst Recht in die Bresche warf. „In der Abwehr hat jeder für jeden gekämpft und jeder hat alles gegeben“, stellte Jochen Masching seinen Jungs hernach ein hervorragendes Zeugnis aus. HeLi also biss sich zurück in diese hart, aber von beiden Seiten sehr fair geführte Begegnung. Hinten waren die Reihen der SG wieder geschlossen, vorne gingen die Spieler mutig in die Lücken. Sechs teilweise wunderbar herausgespielte Treffer in Folge – zwei davon durch Sven Langjahr sogar in Unterzahl – sorgten Mitte der zweiten Halbzeit für einen Drei-Tore-Vorsprung. Doch Biberach gab sich nicht geschlagen und schaffte beim 18:19 und 19:20 (47. Minute) jeweils den Anschluss. Es herrschte nun Dramatik pur und kaum jemand in der Halle wagte in diesen Momenten eine Prognose zum Ausgang. Wohin würde sich die Waage neigen?  

Die SG-Fans liefen nun vollends zur Höchstform auf und verschafften ihrem Team die zweite, dritte Luft. Und ein weiterer Umstand sollte hinzukommen: Tobias Funk, von Anfang an höchst präsent im Tor, nagelte seinen Kasten nun vollends förmlich zu. Auch mehrere freie Würfe der TG waren nun seine Beute, Paraden, die mit den Ausschlag gaben. Zugleich gelangen den nervenstarken SG-Angreifern nach einer kurzen Schwächephase wieder drei wichtige Treffer in Folge zum 19:23 (54. Minute), sodass der doppelte Punktgewinn in greifbare Nähe rückte. Aber sicher war dieser erst drei Minuten vor dem Abpfiff, als Nils Kühl zum 24:21 traf.  

Mit dem Sieg bei einem bärenstarken Gegner hat die SG in der Landesliga, Staffel 3 ihre Spitzenstellung behauptet. Doch dem Trainergespann Masching/Richter wie der Mannschaft selbst ist klar, dass in den nächsten Wochen drei weitere Endspiele anstehen, wenn der Platz an der Sonne auch nach dem letzten Spieltag noch der „Bergbande“ gehören soll. Am Wochenende war nach dem so wichtigen Sieg feiern angesagt – doch spätestens ab Montag beginn die Vorbereitung auf das nächste Spiel, bei dem am kommenden Samstag der HC Wernau in der Sporthalle Römerstraße gastiert. „Wir werden die Konzentration hochhalten“, versprechen Jochen Masching und Henning Richter.

SG Hegensberg-Liebersbronn: Funk, Lenarduzzi (Tor); Denis Langjahr (2), Sven Langjahr (3), Sokele (7/4), Geyer, Christian Bayer, Matthias Bayer (2), Götz, Kühl (3), Helms (5/2)), Wörner (1), Richter (2), Hettich.

Die SG Hegensberg-Liebersbronn ist eine Handball-Spielgemeinschaft des TV Hegensberg e.V. und des TV Liebersbronn e.V.
Geschäftsstelle: Im Gehren 3/1, 73732 Esslingen, Tel. +49 711 3704646, E-Mail: info@sg-hegensberg-liebersbronn.de
©
SG Hegensberg-Liebersbronn 2022 und Pixelkom | Content Management System Weblication CMS bereitgestellt von der Scholl Communications AG