M1: Auf dem Platz an der Sonne in die Weihnachtspause

Die erste Männermannschaft der SG Hegensberg-Liebersbronn geht mit nunmehr 22:2 Punkten als ungeschlagener Spitzenreiter in die kurze Weihnachtspause der Landesliga, Staffel 3. Bei der Bundesliga-Reserve von Frisch Auf Göppingen gab es einen deutlichen 31:21 (14:9)-Sieg. Da zugleich die HSG Ostfildern bei der TG Biberach verlor, haben die Handballer vom Berg ihren Vorsprung sogar ausgebaut. „Wir haben die Runde bisher unglaublich souverän gespielt“, loben Trainer Jochen Masching und Spielertrainer Henning Richter: „Nun heißt es: auf dem Boden bleiben und weiter hart arbeiten. Denn uns erwartet eine sehr, sehr schwere Rückrunde.“  

Es war eine besondere Atmosphäre an diesem Sonntagabend in der EWS-Arena, dort wo normalerweise der Erstligist Frisch Auf Göppingen seine Partien austrägt. Die „Hölle Süd“ war diesmal freilich fest in HeLi-Hand: an die 100 Fans begleiteten ihr Team und sorgten für echte Heimspiel-Stimmung. Die Mannschaft ließ sich durch die lautstarke Unterstützung tragen, agierte von Beginn an konzentriert in der Abwehr, setzte Frisch Auf durch eine schnelle zweite Welle unter Druck und wusste auch im aufgebauten Angriff immer wieder durch schöne Kombinationen zu gefallen. Zwar blieben die stark ersatzgeschwächten Hausherren nach einer raschen 5:1-Führung für die SG zunächst auf Schlagdistanz, doch schon zur Halbzeit, beim 14:9, deutete sich an, dass ein klarer Sieg herausspringen könnte. Denn während Frisch Auf vor allem mit Einzelaktionen aufwartete, gefiel HeLi – auf der Anzeigetafel als HSG Wetzlar geführt –  durch mannschaftliche Geschlossenheit. „Wir können sehr zufrieden sein“, befindet Jochen Masching, „auch wenn wir in einigen Phasen etwas zu ungeduldig waren oder die eine oder andere Chance haben liegen lassen.“  

Der solide Auftritt der HeLi-Raptors sollte in Halbzeit zwei eine Fortsetzung finden. Dabei bewies die Mannschaft, dass sie auch eine offensivere Deckungsvariante mit einem Indianer vorne spielen kann – „obwohl wir das wenig trainiert haben“, wie der Trainerstab betont. Kontinuierlich wurde die Führung ausgebaut, und am Ende wurde sogar noch ein wenig gezaubert bis zum Endstand von 31:21. „Mit zehn Toren Unterschied zu gewinnen, ist schon standesgemäß“, freute sich Jochen Masching, „zumal nie die Gefahr bestand, dass Göppingen uns wirklich gefährlich wird.“    

Erstaunlich ist bei alledem, wie schnell sich die SG in der Landesliga etabliert hat. Es brauchte zwar in der Anfangsphase der Saison einige Begegnungen, um sich an die rauere Luft und das insgesamt höhere Niveau zu gewöhnen. Doch spätestens mit dem Auswärtssieg bei BW Feldkirch war die SG Hegensberg-Liebersbronn ganz offensichtlich komplett auf der württembergischen Ebene angekommen. Neben zwei Remis stehen mittlerweile zehn Siege zu Buche – unter anderem gegen Titelfavoriten wie die TG Biberach, die HSG Ostfildern oder auch den SC Vöhringen. Und auch vermeintlich einfachere Gegner hatte die SG in der Regel gut im Griff. „Das war so natürlich überhaupt nicht zu erwarten“, sagt Henning Richter – dies zumal sich der Kader im Vergleich zur vergangenen Saison personell kaum verändert hat. Das Team ist nach dem Aufstieg noch einmal gereift: individuell hat sich jeder einzelne Spieler verbessert, dadurch ist die SG in der Breite des Kaders stärker aufgestellt als ehedem. Zudem ist die Mannschaft, eine gute Mischung an erfahrenen Kräften und jungen Talenten, noch enger zusammengewachsen. „Das Auffallendste war sicher die Konstanz in unserer Abwehr, die ein großer Faktor in den meisten Spielen war“, wie Jochen Masching befindet. Im Angriff müsse noch mehr am System festgehalten und die Quote der überhasteten Aktionen reduziert werden. „Aber das ist schon meckern auf hohem Niveau“, urteilt das Trainergespann Masching/Richter.  

Die beiden Trainer wissen aber auch, dass die Saison noch lang ist. „Natürlich werden wir jetzt in vielen Spielen als Favorit gehandelt; und diese Rolle müssen wir auch annehmen“, sagen Henning Richter und Jochen Masching unisono. Klar ist aber auch „dass wir jetzt nicht irgendwelche Saisonziele ändern werden.“ Vielmehr soll das Augenmerk darauf liegen, auf sich selbst zu schauen, weiterhin akribisch zu arbeiten, individuell wie kollektiv noch besser zu werden. Dem Team wird dabei auch in den nächsten Wochen viel abverlangt, denn es ist nur eine sehr kurze Verschnaufpause, die nach dem Spiel im Bezirkspokal am Mittwoch um 20.30 Uhr bei der SG Lenningen, Pouilly-en-Auxois-Platz 1, gegönnt ist. Denn gleich in den ersten Januartagen steht schon wieder der EZ-Pokal auf dem Programm, ehe direkt anschließend am 7. Januar das Punktspiel beim starken TV Brenz folgt.  

Auch oder gerade deshalb gilt für Jochen Masching und Henning Richter – wie wohl für die gesamte Mannschaft – jetzt erstmal nur eins: „Wir genießen den Platz an der Sonne“, lautet das Motto, „und wollen diesen halten, solange es geht.“           

SG Hegensberg-Liebersbronn: Funk, Lenarduzzi (Tor); Denis Langjahr (3), Sven Langjahr (3), Sokele (6/4), Geyer (1), Christian Bayer (2), Matthias Bayer (2), Kühl (3), Helms (5), Wörner (1), Richter (5), Beitler