M1: Gemischte Gefühle nach dem ersten Auswärtspunkt

27.09.2016

HC Hohenems - SG Hegensberg-Liebersbronn 24:24 (12:13)

Es war eine sehr zerfahrene, aber förmlich bis zur letzten Sekunde hochspannende Partie, die sich der HC Hohenems als Gastgeber und die erste Männermannschaft der SG Hegensberg-Liebersbronn am zweiten Spieltag der Handball-Landesliga lieferten. Am Ende stand ein alles in allem gerechtes 24:24 (12:13)-Unentschieden. „So ein Punktverlust ist immer schwer verdaulich“, sagten Trainer Jochen Masching und Spielertrainer Henning Richter am Tag danach. Doch schlussendlich überwog die Freude: „Unter dem Strich können wir mit dem Remis zufrieden sein“, bilanzierte die sportliche Leitung der SG in der Gewissheit, dass in Hohenems „auch andere Mannschaften noch Punkte liegen lassen“ werden.  

Mit einem eigens gecharterten Bus und einigen treuen Fans waren die Handballer vom Berg zum ersten Auswärtsspiel der Saison nach Vorarlberg gereist: insgesamt ein 11-Stunden-Tripp. An laut- und trommelstarker Unterstützung mangelte es HeLi an diesem Sonntagabend also nicht – wenngleich die Anhänger des HC in der mit 300 Zuschauern gefüllten Sporthalle zu Hohenems ihr Team ebenfalls frenetisch nach vorne peitschten. Die Stimmung auf den Rängen war emotional – und so ging es auch auf dem Spielfeld zu. Die Österreicher, seit drei Jahren in der Landesliga etabliert, erwiesen sich als der erwartet unangenehme Gegner.  

Die SG nahm den Kampf an und biss sich in ein Spiel, bei dem es insgesamt 14 Zeitstrafen und vier Rote Karten hagelte. Waren die ersten sieben, acht Minuten bis zum 4:4 sehr ausgeglichen, setzten sich die Gäste allmählich ab. Es sollte die beste Phase der Mannschaft um Kapitän Fabian Sokele folgen: die Defensive stand nun sicherer und im Angriff gelang es, durch schnelle Aktionen und konsequente Abschlüsse Hohenems immer wieder in Bedrängnis zu bringen. Beim 10:6 und 11:7 (23.) schien Hegensberg-Liebersbronn die Partie allmählich in den Griff zu bekommen – auch weil der HC sich durch Zeitstrafen und eine frühe rote Karte immer wieder selbst schwächte. Doch Heli schaffte es nicht, daraus wirklich Kapital zu schlagen. Noch vor der Pause sollte sich andeuten, dass der Aufsteiger nicht den allerbesten Tag erwischt hatte, sondern sich zeitweise anstecken ließ von der Hektik des Spiels und sich dann auch schwer tat, die eigene spielerische Linie durchzuhalten. Teils überhastete Abschlüsse und zu frühe und ungenaue Pässe sorgten dafür, dass die Vorarlberger erfolgreich konterten – und beim Halbzeitstand von 12:13 wieder Land in Sicht hatten.  

Jochen Masching sprach danach von „Unkonzentrierten, die uns letztendlich den Sieg gekostet haben“. Denn auch nach dem Wechsel bot sich ein ähnliches Bild. Zwar dominierte HeLi direkt nach Wiederanpfiff und führte alsbald mit 19:16 (40.). Doch ganz allmählich drohte die Begegnung nun zu kippen. Es waren Kleinigkeiten, die bei der SG an diesem Tag nicht ganz perfekt funktionierten. Hier und da Nachlässigkeiten in der Defensive, vor allem aber vorne immer wieder zu überhastete Aktionen, zu wenig Spielfluss und nicht zuletzt vergebene Chancen – das nutzten die Gastgeber aus, die nach 50 Minuten plötzlich selbst mit 22:20 führten und sich jetzt ihrerseits auf der Siegerstraße wähnten. An Mut und Moral fehlte es aber auch HeLi nicht: das Team stemmte sich gegen die drohende Niederlage, wollte unbedingt Zählbares mit nach Hause nehmen. Die letzten zehn Minuten dieser von zahllosen Unterbrechungen gekennzeichneten Partie waren dann an Dramatik nicht zu überbieten. 16 Sekunden vor dem Abpfiff gelang Fabian Sokele per Siebenmeter der verdiente Ausgleich. Und Tobias Funk hielt dieses Remis dann mit einer Glanzparade fest – und zwar in allerletzter Sekunde. Immerhin: Im ersten Auswärtsspiel war der erste Auswärtspunkt unter Dach und Fach.  

Unmittelbar nach der Schlusssirene stand bei Trainern, Spielern und manchen Fan das leicht bittere Gefühl im Vordergrund, einen durchaus möglichen Sieg verpasst zu haben. Doch wenn man die Schlussphase betrachtet hat man definitiv einen Punkt gewonnen. „Jetzt sind wir jedenfalls in der Landesliga angekommen und wissen, was uns dort erwartet“, sagte Henning Richter. „Und anders als nach dem Kantersieg zum Auftakt wissen wir nun auch, an welchen Dingen wir verstärkt arbeiten müssen.“  

An Herausforderungen besteht dieser Tage und Wochen jedenfalls kein Mangel: Schon am nächsten Samstag (1. Oktober) um 20.15 Uhr geht es in der heimischen Sporthalle an der Römerstraße gegen den TV Altenstadt, der – wie HeLi – mit 3:1 Punkten in die Saison gestartet ist.  

Es spielten: Lenarduzzi, Funk (Tor); Denis Langjahr (1), Sven Langjahr (1), Sokele (11/5), Christian Bayer (4), Matthias Bayer, Götz, Kühl (1), Helms (2), Wörner (1), Geyer, Richter (3), Hettich

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