M1: Die Nummer 1 der Stadt

22.02.2016

SG Hegensberg-Liebersbronn - TEAM Esslingen 28:26 (11:13)

M1

Bengalische Feuer vor der Römerhalle, die den Einlauf der Mannschaft spektakulär illuminierten, eine mit mehr als 500 Zuschauern proppenvolle Tribüne und, vor allem, ein dramatisches, buchstäblich bis zur letzten Minute spannendes Derby – Handballer-Herz, was willst du mehr! Dies zumal die SG Hegensberg-Liebersbronn am Ende gegen das TEAM Esslingen glücklich, aber nicht unverdient mit 28:26 (11:13) die Oberhand behielt. Nach dem Schlusspfiff entlud sich die ganze Anspannung in einer regelrechten Jubelorgie. Mit einem „Diver“ bedankte sich die Mannschaft bei „ihren“ Zuschauern und skandierte „Die Nummer 1 der Stadt sind wir!“ SG-Trainer Jochen Masching zeigte sich beeindruckt: „Es war heute eine herausragende Stimmung und ein Derby, wie man es sich vorstellt.“ 

Keine Frage, es war eine Gänsehaut-Atmosphäre in der Arena am Jägerhaus, die eines zeigte: der Handball in Esslingen lebt. Und die beiden Teams auf dem Feld demonstrierten, weshalb sie zur Spitze der Bezirksliga zählen. Zwar hatten die Gäste vom Zollberg um Trainer Volker Pikard zuletzt eher schwankende Leistungen gezeigt, doch rechtzeitig zum Derby präsentierten sie sich in glänzender Form. Gewiss, die ersten Minuten bis zum 4:1 (6.) gehörten der SG, doch danach entwickelte sich ein Spiel auf absoluter Augenhöhe – lange Zeit sogar mit leichten Vorteilen für das TEAM. Dank eines starken Tim Boss im Tor und einer kampfstarken Abwehr gelang es diesem immer wieder, das Angriffsspiel von HeLi zu stören – und durch die gefürchteten Tempogegenstöße zum Erfolg zu kommen. Da zudem die Defensive der SG nicht ganz so kompakt stand wie gewohnt und das eine oder andere „leichte“ Tor zuließ, ging das TEAM erstmals mit 8:7 in Führung (17.) und baute diesen Vorsprung mit dem Halbzeitpfiff auf 13:11 aus. 

Den Gastgebern schienen vollends die Felle davon zu schwimmen, als der Rückstand nach Wiederanpfiff rasch auf vier Tore anwuchs. Das TEAM spürte nun, dass es gelingen könnte, dem Tabellenführer ein Bein zu stellen und Revanche zu nehmen für die bittere Niederlage im Hinspiel. Doch Hegensberg-Liebersbronn bewies ebenfalls Mannschaftsgeist, lief nicht Gefahr, sich auseinanderdividieren zu lassen – und nahm den Kampf mehr und mehr an. Die Abwehr stand nun besser und vorne wurde geduldiger bis zur klaren Torchance gespielt. Und so robbte sich die SG, unermüdlich angetrieben von Kapitän Fabian Sokele, nach und nach wieder heran. Es entwickelte sich eine Begegnung, die – angesichts der nervlichen Anspannung – durchaus Klasse, aber vor allem auch Rasse hatte. Beim 19:19 Mitte der zweiten Hälfte schien HeLi die Wende geschafft, das TEAM ging freilich postwendend wieder mit 23:21 in Führung (49.), ehe die enormen Siegeswillen an den Tag legende SG erneut konterte. Symptomatisch: der alles entscheidende Treffer zum 28:26 fiel in dem Spiel, bei dem auch ein Unentschieden ein gerechtes Ergebnis gewesen wäre, zwei Sekunden vor Schluss. 

Mit diesem doppelten Punktgewinn behauptete die SG ihren Platz an der Sonne in der Bezirksliga, während das TEAM im Mittelfeld bleibt. Doch die Saison ist noch lange: und nach dem Derby ist für beide Mannschaften – vor allem für HeLi – vor einem schweren Restprogramm. Insofern wurde am Wochenende zu Recht gefeiert, doch danach gilt es den Fokus rasch auf die nächste schwere Aufgabe am kommenden Samstag beim TSV Wolfschlugen zu legen. Das weiß auch Trainer Jochen Masching: „Wolfschlugen hat schon für Überraschungen gesorgt in dieser Saison, da müssen wir wieder eine konzentrierte Leistung abrufen.“ 

Es spielten: Lenarduzzi, Funk (Tor); Sven Langjahr (2), Denis Langjahr (1), Sokele (16/6), Fingerle, Christian Bayer, Götz, Zeh (2), Helms (5), Richter (1), Wörner, Lechner, Hettich (1)

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