F1: Derby-Kracher zum Landesliga-Auftakt

Die Zeit der Trockenübungen war lang. Seit Ende Mai/Anfang Juni, seit dreieinhalb Monaten, befindet sich die erste Frauenmannschaft der SG Hegensberg-Liebersbronn nach dem Abstieg aus der Württembergliga in der Vorbereitung – und deshalb fiebern alle, Spielerinnen wie der neue Trainer Frank Haas, dem Saisonstart entgegen. Der hat es gleich in sich. Denn mit der HSG Ebersbach/Bünzwangen gastiert zur Rundenpremiere am Samstag eines der Topteams der Landesliga, Staffel 2 in der Sporthalle an der Römerstraße. „Ebersbach zählt für mich zu den Meisterschaftsfavoriten. Da wissen wir gleich, wo wir stehen“, sagt Frank Haas , der von Co-Trainerin Sylvia Stocker unterstützt wird. Anpfiff ist um 20.15 Uhr.   

Die abgelaufene Spielzeit war in der Tat „keine einfache“, wie dieser Tage die „Esslinger Zeitung“ geschrieben hat: nach einem personellen Umbruch mussten sich die Handballerinnen vom Berg aus der fünften Liga verabschieden. Und nun ist „Wiederaufbauarbeit“ gefragt, wie der neue Coach konstatiert. Weitere erfahrene Kräfte wie Selina Rauth (HSG Strohgäu) und Lea Matziol (TSV Urach) haben die SG nämlich verlassen, Annkatrin Lederle und Laura Pötsch haben ihre Karriere beendet, wenn auch eine zeitweise Rückkehr nicht ausgeschlossen ist. Neu hinzugekommen sind junge, aber ambitionierte Spielerinnen wie Thessa Raab (vom BW-Oberligisten TSV Heiningen) und Vivien Klein (TSV Wolfschlugen), dazu Lea Cecavac (TV Altbach) und zuletzt Keeperin Pia Hackenberg, die beim TSV Heiningen und eben der HSG Ebersbach/Bünzwangen zwischen den Pfosten stand, momentan in Österreich studiert, ihr Praxissemester aber in der Region absolviert. Ihren kurzfristigen und bis Februar begrenzten Einstieg bezeichnet Frank Haas als „Glücksfall“, da sie Sina Boss und Tessa Faltin entlastet und Engpässe auf der Torhüterinnen-Position abmildert. Und auch wenn die SG sich in Teilen vor dieser Saison noch einmal neu formiert hat: „Es ist wirklich ein tolles Team, das sehr schnell zusammengefunden hat“, sagt Frank Haas: „Die Stimmung ist super.“ Einziger Wermutstropfen: Rückraumspielerin Ann Tropschuh hat sich nach einer Klasse-Vorbereitung in einem der letzten Vorbereitungsspiele einen Kreuzbandriss zugezogen und wird wohl die komplette Runde ausfallen. „Sie wird uns sehr fehlen“, weiß der Coach schon jetzt.   

Dennoch geht er optimistisch in die neue Saison, in der es in der Landesliga gleich vier, fünf Aufsteiger in die neu zu gründende Verbandsliga geben wird. „Natürlich wollen wir vorne mitspielen“, sagt Frank Haas, wobei es von Vereinsseite keine Vorgabe gibt. Das Team neu zu formieren, es perspektivisch weiterzuentwickeln und ihm nach den vielen Niederlagen der vergangenen Saison neuen Spaß am Spiel zu vermitteln – das ist die Aufgabe. Und mit jedem Sieg, so EZ-Chef Sigor Paesler, wird dieser Spaß noch größer werden.   Dabei ist allen Beteiligten klar, dass die Landesliga kein einfaches Pflaster ist – und sich HeLi in der neuen Klasse erst zurecht finden muss. „Wer glaubt, dass uns da ein Spaziergang bevorsteht, der irrt sich gewaltig“, sagt der Trainer aus eigener Erfahrung. Schon jetzt am Samstag, im Derby gegen Ebersbach/Bünzwangen, wird sich weisen, inwieweit die intensive Vorbereitung Früchte getragen hat – und auch die Idee greift, aus einer zupackenden Abwehr heraus vorne immer wieder viel Zug zum Tor zu entwickeln. „Ja, eine gewisse Anspannung ist da“, räumt Trainer Frank Haas ein – aber „die Freude darüber, dass es endlich losgeht, ist größer“.   

Der Kader: Sina Boss, Tessa Faltin, Pia Hackenberg (Tor); Estella d’Assero, Lisa Bauer, Lea Cecavac, Sophia Gose, Vivien Klein, Paulina Maier, Stephanie Nüßle, Thessa Raab, Larissa Schall, Sarah Stocker, Lisa Stocker, Ann Tropschuh, Leonie Vögl, Nina Zieger, Stephanie Weiß. 

Trainer Frank Haas, Sylvia Stocker (Co-Trainerin) 

Physio: Paul Wengel